Ziel
Über ein knappes Jahr lang haben 26 aus Arzt, Pflege und Verwaltung interprofessionell zusammengesetzte Gruppen von Führungskräften am Modul Führung des ESF Projekts teilgenommen. Fast 300 Führungskräfte haben allen Corona Widrigkeiten getrotzt und sich zwei Tage aus dem Alltag genommen. Ziel dabei war, sich intensiv mit den Grundsätzen zeitgemäßer Führung auseinander zu setzen. Der gesellschaftliche Wandel und der massive Fachkräftemangel in Kliniken fordern Führungskräfte. Mitarbeitende wollen im Alltag in der interprofessionellen Zusammenarbeit mit ihren jeweiligen Expertisen so gefördert werden, dass es den Einzelnen wie auch die Teams weiterbringt. Wo miteinander Ergebnisse entstehen, da erwachsen Motivation und Tatkraft.
Umsetzung im Klinikum
Um dialogisch zu führen, haben gerade Kliniken etliche Schnittstellen von Berufen und Abteilungen zu überwinden und attraktive Arbeitswelten zu gestalten. Dazu hat das Klinikum den Aufbruch gestaltet. Ein Stück weit fordert es seinen Führungskräften hierbei einiges ab. Es fordert, Abschied zu nehmen von Top-Down-Hierarchien und Entscheidungsmonopolen. Um das Klinikum im dialogischen Miteinander voranzubringen. Es bedarf, Führung wie ein agiler Teamcoach – wie es neudeutsch heißt – als Dienstleistung wahrzunehmen und den Teams in ihrer Alltagskompetenz so viel Selbstorganisation wie möglich zuzutrauen. Dafür allerdings hat es mit dem Programm auch eine fundierte Basis geschaffen, um Werkzeuge und Vernetzung für den Wandel zur Verfügung zu stellen. Die Führungskräfte haben dies nach anfänglichen Widerständen – wegen des Drucks des Tagesgeschäfts – aufrichtig begrüßt.
Die Teilnehmer waren sich schnell einig: Auf dem Weg braucht es eine Haltung des Füreinanders und des Ermöglichens, Kommunikation und Transparenz und eine gute Fehlerkultur. Gerade Vernetzung und das persönliche Miteinander in einer Organisation mit 3.000 Mitarbeitenden werden als zukunftsweisend bewertet. Dabei haben die Führungskräfte sich selbst und ihr Umfeld intensiv reflektiert und Handwerkszeug für die Führungsarbeit mit und ohne disziplinarische Macht mitgenommen. Seit April hat sich dann das Direktorium neu gebildet. Bereits seit Ende März nahm es geschlossen als oberstes Leitungsteam einen Part in den Gruppen wahr. Dabei hat es v.a. zugehört bei den praktischen Problemen der Teams im Alltag und war im offenen Dialog. Von beiden Seiten wurde die direkte Kommunikation als bereichernd und wegweisend wahrgenommen.
Ergebnis
Entwicklung braucht Mehrheiten. Ein Grundstock dafür wurde gesetzt. Nun geht es darum, die Erstfassung der Führungsgrundsätze, kurz und prägnant auch auf dem Papier weiter zu schärfen, wie sie als gemeinsames Verständnis in den Gruppen diskutiert wurden. Und was noch viel wichtiger ist: Sie im Alltag mit Leben zu füllen.
Klares Votum der Teilnehmenden ist, solche Netzwerkveranstaltungen regelmäßig weiterzuführen. So lässt sich die interprofessionelle und interdisziplinäre Teamarbeit im Klinikum voranbringen. Und das Fazit der Trainerin? Das Klinikum hat über alle Standorte gute Medizin und jede Menge Führungskräfte, die sich mit ihrem Haus identifizieren und ihr ganzes Herzblut für ihre anvertrauten Mitarbeitenden und Bereiche einbringen. Das gibt Mut und Zuversicht, sich mit einer gesunden Basis den Herausforderungen der Zeit stellen und gemeinsam kreative Lösungen zu entwickeln.
Referenz
Projekt: Grundsätze moderner Führung im Klinikum
Zeitraum: 2021-2022