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# 1. Führen heißt, das Bild entwerfen

von Jan 1, 2019Change Kompetenzen

Lernen von Van Gogh: Wie werden Sie vom Ausführer der Ziele anderer selbst zum Mitgestalter? Da landen wir bei Führen und Managen und der Arbeit am Selbstbewusstsein!

# 1. Führen heißt, das Bild entwerfen

Hier ein Punkt, da noch ein Strich. Der Pinsel taucht in die Farbe. Nach und nach entsteht ein Bild auf der Leinwand. Mich hat das als Kind fasziniert: einem Maler über die Schulter zu schauen. Zu sehen, wie aus einem Bild im Kopf, Bauch oder Herz des Künstlers ein Bild auf der Leinwand entsteht. Viele Maler haben klare Vorstellungen von ihrem Bild, wenn sie den ersten Strich auf die Leinwand setzen. Doch das Bild ist etwas Lebendiges, Atmendes, es wandelt sich ständig. Der kreative Prozess geht während des Malens weiter und machmal kommt alles zusammen und es entstehen wundervolle Dinge wie von Wunderhand. Und doch: ganz am Anfang braucht es eine stimmige Vision, einen Blick auf das große Ganze. Der erste Strich stellt die Weichen.

Aus einer Idee ein Ergebnis werden lassen – das tun auch Führungskräfte. Führen fordert Rückwärts-Denken. So wie der Maler sein Bild in sich hat, so bietet Führen von Anfang an ein Ziel vor Augen. Welches Ziel haben Sie vor Ihrem inneren Auge? Vielleicht arbeiten Sie als Leitung schon länger in Ihrem Bereich? Dann fragen Sie sich doch mal: Was wäre Ihr persönlicher Traum vom Miteinander in Ihrem Team? Haben Sie ein großes Bild der Zukunft vor Augen, das Sie gerne gemeinsam aufbauen würden, was aber die Kraft und das Commitment von Vielen braucht? Führung zu sein ist eine gestalterische, machtvolle Aufgabe…

Ihr Bild der Zukunft

Fangen Sie mit Ihrem Bild vor Augen wie der Maler an, es wahr werden zu lassen. So fragen auch Sie sich: Wo kann ich anfangen, meine Vision Realität werden zu lassen? So wie der Maler eine Grundlage schafft: Welche Farben setze ich ein? Welche Formen? Welche Technik?  Fragen auch Sie sich: Wen oder was kann ich einsetzen? Wie kann ich Form und Farbe ins Leben bringen? Welche Werkzeuge habe ich dafür? Natürlich, dass sind große Aufgaben, die gewaltig erscheinen. Kein Wunder, für die Aufgabe als Führungskraft ist niemand geboren. Auch ein Maler muss üben. Der Erfolg wird ihm nicht geschenkt. Selbst van Gogh, der als Vater der modernen Malerei gilt und dessen Werke heute im hohen zweistelligen Millionen Dollar Bereich gehandelt werden, hat zu Lebzeiten gerade mal ein einziges Bild verkauft. Und auch er hat irgendwann einmal sein erstes Bild gemalt. .

Lernen von Van Gogh

Wie Idee und Ausführung beim Maler, so fallen auch Führung und Management auseinander. Alles wird zweimal geschaffen – zunächst in der Vorstellung der Führung, dann in der Umsetzung, in der Realität. Trauen Sie sich zu, Führungsverantwortung zu übernehmen. Wenn Sie sich das nicht zutrauen und sich begrenzen, dann geht viel verloren. Ihrem Unternehmen geht viel verloren: nämlich gerade Ihr gestalterisches Potenzial. Wir sind überzeugt, wenn Sie ein Bild davon haben, was Ihnen wichtig ist, geschaffen zu werden, dann haben Sie auch das Zeug dazu, andere dafür zu begeistern. Und miteinander das Ziel zu erreichen. Werden Sie vom Ausführer der Ziele anderer selbst zum Mitgestalter! 

Selbstreflexion zum Change

Nehmen Sie den gerade gelesenen Impuls auf und denken Sie an einen eigenen Konflikt, der Ihnen zeigt, hier will sich etwas entwickeln.
Gehen Sie dann zum Fragenkatalog und wählen Sie sich eine aus den vier Fragen zum Thema. Beantworten Sie sie schriftlich auf einem leeren Blatt. Wenn Sie gut im Schreibfluss sind, nehmen Sie auch noch eine zweite Frage zum Impuls vor. Sie sollten etwa 5-10 Minuten Zeit ohne Störung haben. Lassen Sie Ihre Gedanken frei fließen und notieren Sie, was Ihnen in den Sinn kommt ohne zu bewerten. Dann legen Sie das Blatt weg. Tauschen Sie sich in den nächsten Tagen mit jemanden dazu aus (so fassen Sie Ihre Gedanken in Worte). Und dann warten Sie ab, was das Unterbewusstsein für Sie über die Woche an die Oberfläche spült…