Thomas Fritzsche: Wer hat den Ball? Mitarbeiter einfach führen, Verlag Herder, Freiburg, Basel, Wien.
Wer hat den Ball?
In der kurzweiligen Rahmen-Geschichte erzählt der Thomas Fritzsche, wie es der Führungskraft Martin Dampf mithilfe seines Coaches gelingt, seine Mitarbeitenden zum selbstständigen Mitdenken zu bewegen und ihr Verantwortungsgefühl und ihre Motivation zu stärken. Die Hebel im Prozess werden in der Geschichte in 6 Lektionen vermittelt. Damit handelt es sich um einen praktischen Leitfaden für Führung zum Empowerment, um das Potenzial der Mitarbeitenden zu fördern. Basis dabei ist immer wieder die Selbstreflexion: Habe ich das Zutrauen in meinen Mitarbeitenden und seines? Delegiere ich dann so klar und konsequent, dass ich dem Mitarbeitenden den Ball wirklich in sein Feld spiele und ihn dort belassen?
1. Diagnose vor der Therapie: Können oder Wollen?
Wichtige Unterschiedsbildung Im Sinne von Kenneth H. Blanchard ist das Können versus das Wollen. Mitarbeitende sollen gleichermaßen kompetent und engagiert sein, sonst sind sie zu fördern. Dabei ist die erste Kernfrage: Liegt es am Können oder am Wollen, wenn Mitarbeitenden die übertragene Aufgaben nicht umsetzen?
- Liegt es am Können? Dann ist der Mitarbeitenden zu trainieren, wie es zu tun ist.
- Liegt es am Wollen? Dann fehlt dem Mitarbeitenden die Motivation, ein starken Wozu.
2. Über die Brücke begleiten: Problem – Nutzen – Lösung
Im Dialog dem Mitarbeitenden eine Brücke vom Problem über den Nutzen zur seiner selbst gefundenen künftigen Lösung bauen, über die dieser selbst geht.
- Nur wer ein Problem wahrnimmt, hat Drive es zu lösen, weiß, was er suchen will und lässt sich darauf ein.
- Jemand der sich selbst von seinem persönlichen Nutzen der Veränderung überzeugt, motiviert sich dazu.
- Der ist dann auch offen, selbst Lösungen für die Zukunft zu finden Und dabei in Handeln zu kommen
3. Ball ins Spielfeld des anderen zuspielen und dort lassen.
Als Coach meines Mitarbeitenden muss ich ein Stück weit damit leben, dass man mit seinen Fragen als Geburtshelfer für Erkenntnis des anderen später nicht mehr wahrgenommen wird. Doch die Menschen spüren die Erfolgszuversicht, die aus der Verbindung kommt.
- Dem anderen Zeit lassen und ihm mit Geduld über die Brücke der eigenen Erkenntnis helfen – ohne ihm die Denkarbeit abzunehmen.
- Zuhören, schweigen und präsent den Raum halten. Ball immer wieder zurückspielen.
4. Vom Warum zum Wozu.
Rein in die Lernzone des Mitdenkens & Lernens im aktivierten entspannten freudvollen Zustand mit einem Gefühl von Sicherheit und Zuversicht durch die sichere Bindung zur Führungskraft.
- Weg von Regel oder Strafe hin zum Nutzen und Sinn verändert Haltungen und Verhalten.
5. Blick nach vorn.
Energiefluss zum Gesprächsende weiter aufrecht erhalten und mit in den Alltag nehmen. Das gelingt, indem der Blick auf die eigene Lösung für die Zukunft geht.
Entscheidung & Verantwortung wird an den Mitarbeitenden delegiert.
Vom Mitarbeitenden Problem-Nutzen-Lösung jeweils am ende zusammenfassen lassen.
6. Positive Bestärkung: Erfolg und Lernen feiern und Fehlschläge bedauern.
Wir empfehlen v.a. das kurzweiliges Hörbuch „Wer hat den Ball“ als Inspiration für Zwischendurch!
Fritzsche, Thomas (2016): Wer hat den Ball? Mitarbeiter einfach führen, Verlag Herder, Freiburg, Basel, Wien.