Johnson – Die Mäuse-Strategie für Manager. Veränderungen erfolgreich begegnen. Ariston.
Spencer Johnson ist Bestseller Autor. Seine Bücher verkaufen sich zu Millionen auf der ganzen Welt. Er war Chirurg an der Harvard Medical School und der Mayo Clinic. Er war Medizinischer Direktor für Kommunikation bei Medtronic. Doch nicht nur in einigen Kliniken ist sein Buch Pflichtlektüre für Nachwuchsführungskräfte. Mit der Mäuse-Strategie für Manager ist ihm 1998 der Einzug der Fabel in die Management Literatur gelungen. Mit riesigem Erfolg: über 25 Mio. verkaufte Exemplare machen das Werk zu einem der erfolgreichsten Managementbücher überhaupt. Dahinter steckt eine scheinbar mehr als simple Geschichte. Auf fabelhafte Weise transportiert er seine Philosophie zum Thema Change.
Die Mäuse-Strategie erzählt über plötzlich auftretende Veränderungen und wie man ihnen gut begegnet und zukunftsfähige Entscheidungen trifft. Das bedeutet vorbereitet und flexibel zu sein. Furchtlos, aber bedacht zu handeln. Die Mäuse-Strategie zeigt als Metapher: Mit Veränderungen umgehen, heißt sich dem Leben anzuvertrauen. Und wer regelmäßig sein Käse-Reservoir überprüft, wird immer genug zu essen haben.
Die 4 Labyrinth Bewohner: Mäuse-Strategie und Zwergen Strategie
Stellen wir uns ein Labyrinth vor. Darin wohnen die beiden Zwerge Grübel und Knobel mit den Mäusen Schnüffel und Wusel. Die vier essen für ihr Leben gern Käse. Und dieser Käse befindet sich in einer kleinen Kammer im Labyrinth. Die vier kennen den Weg genau und gehen Tag für Tag in die Käsekammer, um ihren Hunger zu stillen. Doch eines Tages ist kein Käse mehr in der Kammer. Das hatte sich ja abgezeichnet, denn die Vorräte waren in der letzten Zeit merklich geschrumpft. Aber bis jetzt hatte es immer irgendwann Nachschub gegeben. Die vier hatten sich nie groß darum gekümmert, denn es war ja immer reichlich Käse für alle da gewesen. “Seltsam”, bemerkte Knobel. “Was mag das wohl zu bedeuten haben?” Die Mäuse Schnüffel und Wusel zucken die Schultern, ziehen ihre Laufschuhe an – und weg sind sie. “Dumme Mäuse”, schimpfte Grübel. “Sie laufen einfach los, ohne nachzudenken.” Die Zwerge Grübel und Knobel hingegen versinken ins Nachdenken, was das wohl alles zu bedeuten hat.
All die Jahre hatte es immer Käse gegeben und jetzt – nichts mehr. “Vielleicht will man uns auf die Probe stellen”, überlegte Knobel, “und sehen, wie treu wir der Käsekammer bleiben”, ergänzte Grübel. “Wir geben nicht so schnell auf”, sagte Knobel. Doch auch am nächsten Tag war die Käsekammer leer. “Das finde ich nicht mehr lustig”, sagte Grübel gereizt. “Tag für Tag sind wir brav in die Käsekammer gekommen. Und nun wird uns einfach kein Käse mehr gegeben. Das ist doch nicht o.K.!” Knobel gab ihm Recht. “Es gibt keinen Grund. Wir haben alles wie immer gemacht.” – “Wir haben einen Anspruch auf Käse”, konterte Grübel. “Die lassen uns einfach verhungern. Ein Skandal.” – “Vielleicht gibt es ja irgend woanders Käse”, gab Knobel zu bedenken. “Du willst doch wohl nicht einfach so durchs Labyrinth laufen wie Schnüffel und Wusel?”, fragte Grübel “Ich bin froh, dass ich den Weg zur Käsekammer gefunden habe. Es gab hier immer Käse. Und es wird auch wieder Käse in der Käsekammer geben. Wir müssen nur etwas abwarten”, gab Grübel zu bedenken.
Der erste Zwerg wagt den Aufbruch
“Du hast Angst, die Käsekammer zu verlassen, stimmt’s?”, fragte Knobel. Grübel nickte. “Was würdest du denn tun, wenn du keine Angst hättest?”, bohrte Knobel weiter. “Würdest du dann die Käsekammer verlassen?” Grübel schüttelte den Kopf. “Warum nicht?” – “Weil es Käse nur in der Käsekammer gibt”, antwortete Grübel. Knobel schrieb nun an die Wand. “Es gibt Käse außerhalb der Käsekammer.”
Als am nächsten Tag die Käsekammer immer noch leer war, fasste Knobel einen Entschluss: “Ich gehe den Käse suchen. Kommst du mit, Grübel?” Doch Grübel zitterte nur: “Das ist zu gefährlich. Im Labyrinth können wir uns so leicht verirren.” Knobel schüttelte den Kopf: “Es ist sicherer, selbst im Labyrinth zu suchen als hier ohne Käse zu sein.” – “Wer weiß”, sagte Grübel, “vielleicht kommt morgen schon wieder Käse.” – “Wenn ich zu lange darauf warte, dass andere mir den Käse hinterher tragen, bin ich irgendwann zu schwach, um selbst danach zu suchen”, sagte Knobel bestimmt. Und damit verabschiedete er sich von Grübel und verließ die Käsekammer. Schon bei den ersten Schritten fühlte er sich leicht und befreit. Er wusste, wenn es irgendwo in diesem Labyrinth Käse gab, dann musste er ihn suchen. Eine einfache Idee. Knobel war neugierig auf die erste Kammer, die er finden würde…
Erster Schritt: Raus aus der Schockstarre und Denken erweitern
Die Parabel ist unter dem Titel „Die Mäusestrategie“ erschienen und veranschaulicht das Verhalten bei Veränderungen. Anders als die Mäuse, die im Hier und Jetzt leben und gar nicht erst über die Gründe des Käsemangels nachdenken, sondern sich sofort auf die Suche nach neuem Käse machen, erstarren viele Menschen und verharren ängstlich in einer passiven Haltung. Wie der Zwerg Grübel. Sie hoffen darauf, dass sich die Käsekammer eines Tages doch noch wie von alleine füllt. Andere erkennen nach dem ersten Schock, dass sich etwas geändert hat und dass es an ihnen liegt, tätig zu werden, um mit den neuen Umständen zurecht zu kommen. Sie ermutigen sich selbst, neue Wege zu beschreiten, denn es gibt niemanden, der ihnen den Weg weist. So fordert die Fabel dazu auf, Verantwortung für das eigene Leben zu übernehmen. Denn auch wenn zunächst ungewiss ist, ob die Suchenden weiteren Käse finden, in der Vergangenheit zu verharren ist keine Lösung.
Wie die Geschichte weitergeht? Nehmen Sie das Büchlein die Mäuse-Strategie von Johnson in die Hand und lassen Sie sich von der Parabel inspirieren.
Spencer Johnson: Die Mäuse-Strategie für Manager, Veränderungen erfolgreich begegnen. Ariston, Limitierte Sonderauflage 2015.