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Führungskräfteprogramm – Konzeption & Umsetzung, Vitos Konzern

von Jan 1, 2012Aus der Praxis

Referenz Ansprechpartner: Reinhard Belling, Konzern Geschäftsführer Vitos GmbH, Kassel, 2009-2014

Ziel Führungskräfteprogramm

Ausgangspunkt war die Entscheidung des Landeswohlfahrtsverbands Hessen, seine Kliniken und Heime unter das Dach einer Holding mit neuer Marke zu fassen. Der Konzern wollte sich modern und zukunftsfähig am Markt positionieren. Unter neuer Firmierung und Strukturen vereinigte Vitos rund 9.000 Mitarbeiter und mehr als 30 fachlich eigenständige Kliniken unter seinem Dach, die mit über 40 Standorten in Hessen verteilt sind. Dafür galt es, eine Konzernstrategie zu entwickeln, diese in einer Balanced Scorecard abzubilden und die Ziele auf der Ebene der Töchter zu operationalisieren. Zudem sollte ein konzernweites Personalentwicklung (PE)- Konzept etabliert und mit der neuen Marke verknüpft werden. Die Begleitung des Strategie- und PE-Prozess war Inhalt des Auftrags.

Die Qualifikation des Personals in den Kliniken entscheidet über die Qualität der erbrachten Leistungen und damit über die Zukunft. Historisch bedingt setzt PE in Kliniken meist Fort- und Weiterbildungsordnungen um. In der Regel sind diese weder auf die Ziele der Organisation abgestimmt noch Berufsgruppenübergreifend ausgerichtet. Management und Führung werden dabei vernachlässigt Auch die Experten ihres Fachs haben lebenslang in der Führung weiteren Bedarf an Qualifizierung. Wirksame Führung bedarf stets der Reflexion. Gemeinsam mit der Konzernleitung galt es daher, nun ein Führungsprogramm für die 650 Führungen zu entwickeln.

Umsetzung Führungskräfteprogramm

Einbindung der Führungskräfte in den Strategie- und Kulturprozess

Ein Anliegen war es, alle Führungen aktiv in den Strategieprozess einzubinden. Zum einen sollte deren Know-how genutzt werden, zum anderen sollte dadurch das nötige Commitment für den Kulturwandel hergestellt werden. Auf einer Führungskonferenz erarbeitete die rund 80 Personen umfassende Gruppe der obersten Führungsebene in drei Tagen die wichtigsten Strategiethemen. Um die Basis für ein einheitliches Führungsverständnis zu schaffen, wurden auf der Konferenz Führungsgrundsätze kontrovers diskutiert und verabschiedet. Diese sollte die Grundlage für das konzernweite Führungsprogramm sein. Idee war, alle rund 650 Führungskräfte, von der Geschäftsführung bis zur Stationsleitung, zu schulen. Die Entscheidung, alle Führungsebenen in das Programm einzubeziehen und die Schulungen berufsübergreifend durchzuführen erntete positive Resonanz.

Gestaltung des Führungskräfteprogramms

Das Führungsprogramm fördert bewusst die Kooperation. Gerade in der psychiatrischen Behandlung stellt die multiprofessionelle Zusammenarbeit eine wichtiges Prinzip da. Wegen der Heterogenität der Teilnehmer war es zunächst wichtig, sie individuell abzuholen und eine gemeinsame Basis für die weiteren Module zu schaffen. Deshalb startete das Programm mit Auftaktworkshops, die alle Führungen mit den wichtigsten Elementen der neuen Strategie, den Führungsgrundsätzen und Unternehmenswerten vertraut machen. Über einen Zeitraum von mehreren Wochen nahmen in zehn Veranstaltungen jeweils 50 bis 70 Führungen teil. Das weitere Führungsprogramm folgte dann einem modularen Aufbau mit mehreren Schulungstagen je Modul. Bei Gruppen von 14-15 Teilnehmern waren für die Qualifizierung von 650 Führungen rund 45 Kurse nötig.

Dies macht deutlich, welches Investment das Training für den Konzern bewusst bedeutet. Entsprechende Sorgfalt wurde in die Konzeption der Inhalte verwendet. Der modulare Aufbau ermöglicht es leicht, künftig weitere Module zu integrieren oder Module an geänderte Anforderungen anzupassen. Neben der Auswahl von nützlichen Instrumenten war zu sichern, dass die Vermittlung praxisnah im Sinne eines Teamcoachings  erfolgt, also v.a. Reflexion und Feedback Raum erhalten. Impulse für den Umsetzungstransfer in den Alltag erhielten großen Raum. Gerade Praxisbeispiele und Übungen erhielten breiten Raum, um die Instrumente erfahrbar zu machen. Entlang umfassender Schulungsunterlagen war den Teilnehmenden eine weitere Vertiefung der Führungsinstrumente möglich.

Ergebnis Führungskräfteprogramm

Die Evaluationen der ersten Piloten zeigen, dass v.a. der hohe Praxisbezug und die Unterlagen bei den Führungen sehr positiv ankommen. Das flächendeckend durchgeführte Führungsprogramm mit dem konzernspezifischen Zuschnitt wird von den Teilnehmern sehr gelobt.

Referenz

Projekt: Konzeption und Umsetzung eines konzernweiten Führungsprogramm, Vitos Konzern
Ansprechpartner: Reinhard Belling, Geschäftsführer Vitos GmbH, Kassel
Zeitraum: 2009-2014

Erfahren Sie noch mehr über das Kompetenztraining

Schütz, J./ Plate, V./ Ruhl, S./ Ruck, B. (2010): Kompetenztraining für Führungskräfte, in: f&w 06.2010, 27. Jg., S. 604 – 607.

Vielen Dank für Ihre äußerst kompetente und engagierte Unterstützung bei der Entwicklung unseres konzernweiten Führungskräftetrainings für insgesamt 600 Führungskräfte. Ihnen ist es gelungen, gemeinsam mit uns ein Trainingskonzept zu entwickeln, das für alle Führungsebenen und Berufsgruppen angewendet werden kann und den Bedürfnissen und Anforderungen unseres Konzerns gerecht wird.

Jochen Schütz,  Leiter Geschäftsbereich Personal, Organisation und Recht, Vitos GmbH, Kassel