Bewerber fragen gezielt nach, wie sich das Onboarding in der Organisation gestaltet. Ein gutes Konzept macht die künftige Stelle attraktiver. Und wenn die Onboarding Journey tatsächlich rundum eine positive Erfahrung wird, integriert das den neuen Mitarbeitenden organisatorisch, fachlich, sozial und emotional gut in das neue Arbeitsumfeld. Doch das ist kein Zufall, da steckt viel Arbeit dahinter.
Die drei Phasen im Onboarding
Mit der bilateralen Stellenzusage endet das Recruiting und beginnt das Onboarding. Es geht um die spannende Phase, wie neue Mitarbeitende an Bord geholt und ihr Einstieg ins Team gestaltet wird. Ein Phänomen des Kulturwandels ist es, dass die jüngeren Generationen – aber längst nicht nur sie – in einem Umfeld vielfältiger Optionen durchaus zügig für sich selbst entscheiden, ob die neue Stelle dem Praxistest standhält. Und hier geht es mehr als alles andere um das Erleben von einer echten Willkommenskultur und von persönlichen Entfaltungschancen. Wie werden Neue willkommen geheißen und integriert? Wie empfinden sie die Passung? Finden sie sich selbst richtig in der Stelle und wie schnell identifizieren sie sich mit ihrer Aufgabe? Über sechs Monate lässt sich keinem Kandidaten etwas vormachen – im Gegenteil Absprungentscheidungen finden oft viel früher statt.
I. Preboarding | Vorbereitung: Von der Stellenzusage bis zum ersten Arbeitstag
Engagierte Beschäftigte der Generation Y und Z sind rar und stark umworben. Sie vergleichen ihre Optionen – auch noch nach der Vertragsunterschrift halten sie sich gerne Möglichkeiten offen. Auf Unterstützung und Orientierung sprechen sie gut an. Darum ist die Beziehungsaufnahme mit dem künftigen Team schon vor Jobstart hilfreich:
- Bereits zu Teamveranstaltungen einladen und sich bereits informell austauschen.
- Ein „Buddy“ aus dem Team, möglichst aus der gleichen Generation, steht vorab schon für Fragen zur Verfügung.
- Vorab werden bereits digitale Informationsangebote zum künftigen Arbeitsumfeld allgemein und zum ersten Arbeitstag im besonderen verschickt.
II. Einstieg | Orientierung: Die ersten Arbeitstage im Onboarding
Gerade der erste Tag ist geprägt von vielen neuen Eindrücken und Informationen. Hier können Organisationen mit klaren Strukturen und Verlässlichkeit punkten. Denn was Menschen nicht vergessen ist, wie sie sich am Anfang gefühlt haben, v.a. wie sie sich aufgenommen gefühlt haben. Dazu gehören Begrüßungsrunden im künftigen Arbeitsumfeld ebenso wie Einführungstage des Unternehmens. Und ein vorbereiteter Arbeitsplatz, vorbereitete Arbeitsmittel und infrastrukturelle Zugänge, um vom ersten Arbeitstag an arbeitsfähig zu sein, zeigen dem Kandidaten – du bist hier wichtig. Hierin spiegelt sich die Wahrhaftigkeit der Willkommenskultur.
- Willkommensmappe mit relevanten Informationen zur Orientierung und einen Plan für die ersten Arbeitstage
- Einführungstage zusammen mit anderen Jobstartern in der Organisation, wo praktisches Wissen über die Organisation ausgetauscht wird.
- Der persönliche Buddy stellt das individualisierte Buddyprogramm zusammen und steht niederschwellig und locker für die Einstiegsfragen zur Verfügung.
III. Einarbeitung | Integration: Die ersten Wochen bis zum Abschluss der Probezeit
In den ersten Wochen geht es darum, Aufgaben, Abläufe und das Team kennenzulernen und die eigene Rolle zu finden:
- Diese Einarbeitung sollte einem systematischen Leitfaden folgen (z.B. digitale Checklisten zu Best Practices).
- Regelmäßige konstruktiv Feedbackgespräche mit dem direkten Vorgesetzten (Fragen- und Erwartungsklärung in der ersten Woche, mindestens drei systematische Rückkopplungsgespräche zum Stand der Einarbeitung) werden am besten direkt terminiert. Der neue Mitarbeitende soll gefordert und gefördert werden, den eigenen Kompetenzen entsprechend früh eigene Verantwortung zu übernehmen.
- Der Buddy bleibt freundschaftlich Bezugsperson bis zum Ende der Probezeit und fördert nicht zuletzt das interne Vernetzen des Schützlings.
Und wenn Sie sich an Ihren letzen Einstieg erinnern und ihr – wie haben Sie persönlich Ihre Onboarding Journey erlebt? Was lernen Sie daraus?