Referenz Ansprechpartner zum Projekt Clinic Simulation: Klemens Herrmann, Verwaltungsdirektor, Ortenau Klinikum Offenburg, 2006-2010
Ziel im Projekt Clinic Simulation
Dem Ortenau Klinikum Offenburg Gengenbach, Maximalversorger mit 460 Betten, sind Qualität und Transparenz ein Anliegen. Wir begleiten seit 2006 Projekte in den Bereichen QM, Strategie und Prozesse. Ein Anliegen der Geschäftsführung war das Einbinden der Chefärzte in die ökonomische und strategische Mitverantwortung für das Haus. Dazu sollte ein EDV gestütztes System auf Ebene der Fachabteilungen aufgebaut werden, das u.a. die nach InEK refinanzierten Budgets ermittelt und mit den Kosten vergleicht. Im nächsten Schritt sollte ein laufender Routine Prozess aufgesetzt werden. Wir beteiligten uns mit dem Ortenau Klinikum Offenburg Gengenbach an einer eigens installierten Forschungsgruppe „Clinic Simulation“ mit der LMU.
Umsetzung: Transparenz der Kosten und Erlöse im Großen und Kleinen
Mit dem Controlling wurde ein automatisiertes, monatliches Berichtswesen implementiert und die nötigen Controlling Prozesse im Quartals- und Jahreszyklus definiert. Das Reporting basiert auf einer Data Warehouse Lösung, welche eine Berechnung der bewerteten Leistungsdaten auf Ebene des Einzelfalls erlaubt. Die Daten werden zu einer Gegenüberstellung der Erlöse und Kosten auf der Ebene der einzelnen Klinik nach den InEK Modulen zum einen und einer Deckungsbeitrag Rechnung zum anderen aggregiert. Gemäß der Idee an Leistungen und Erlösen orientierter Budgets wurden dabei die Leistungen auf Ebene der Klinik mit ihren Erlösanteilen bewertet und so für die Chefärzte ausgewiesen. Dazu wurden die Prinzipien des Erlössplittings definiert. Zudem wurden bei der Erstellung der Budgets auch Erlöse außerhalb der DRGs berücksichtigt.
Durch Gegenüberstellen der Kosten je Modul wurde eine monatliche Analyse der Abweichungen von Kosten und Erlösen in den Bereichen möglich – mit der Option zum Drilldown auf Ebene der Einzeldaten. Geplante Beiträge zur Verbesserung auf Klinikebene können hinterlegt und zum Effekt für das Gesamthaus kumuliert werden, um den Blick auf das Ganze zu wahren. Zudem haben wir diverse Auswertungen für die Steuerung des Klinikums implementiert. Über einen Client besteht Zugriff auf den Server, können Berechnungen und Reports abgerufen werden. Die Daten wurden in der Data Warehouse Lösung über Schnittstellen zu den KIS des Hauses stetig aktualisiert. Die Analysen bieten eine Basis zur Steuerung der Maßnahmen für mehr Effizienz und dienen etwa als Grundlage für die Zielvereinbarungen auf transparenter Datenbasis.
Ergebnis im Forschungsprojekt Clinic Simulation
Die Integration der Leistungsträger in die ökonomische Mitverantwortung fordert eine Klarheit der ökonomischen Stellschrauben und des Geschäftsmodells sowie einen verantwortlichen Umgang mit Zielkonflikten. Dafür braucht es ein gemeinsames Verständnis der Wirkungszusammenhänge und einen Fokus auf das Wesentliche – auch in Dokumentation und Erfassung. Dies strukturiert zu durchforsten und umzusetzen ist für Kliniken eine mehrjährige Aufgabe. EDV gestützte Prozesse können helfen, Prozesse fundierter unter die Lupe zu nehmen und zu integrieren, um Effektivität und Effizienz der Leistung zu fördern.
Referenz
Projekt: Clinic Simulation – Transparenz mit EDV gestützten Prozessen, Ortenau Klinikum Offenburg Gengenbach
Ansprechpartner: Klemens Herrmann, Verwaltungsdirektor, Ortenau Klinikum Offenburg
Zeitraum: 2006-2010
Erfahren Sie noch mehr zum Thema
Edinger, S.; Eberts, E. (2010): Kosten-Erlös-Transparenz für medizinische Fachabteilungen. In: Management & Krankenhaus 8/ 2010. S. 3.