0621 | 44596656 info@ruhl-consulting.de

EDV gestützte Prozesse, Ortenau Klinikum Offenburg-Gengenbach

von Dez 1, 2010Aus der Praxis

Referenz Ansprechpartner: Klemens Herrmann, Verwaltungsdirektor, Ortenau Klinikum Offenburg, 2006-2010

Ziel

Dem Ortenau Klinikum Offenburg Gengenbach, Maximalversorger mit 460 Betten, sind Qualität und Transparenz ein Anliegen. Wir begleiten seit 2006 Projekte in den Bereichen QM, Strategie, Prozesse und Ressourcen. Ein Anliegen der Geschäftsführung war das Einbinden der Chefärzte in die ökonomische  und strategische Mitverantwortung für das Haus. Dazu sollte ein EDV gestütztes System auf Ebene der Fachabteilungen aufgebaut werden, das u.a. die nach InEK refinanzierten Budgets ermittelt und mit den Kosten vergleicht. Im nächsten Schritt sollte erprobt werden, den Prozess Data Warehouse basiert in einen laufenden Routine Prozess aufzusetzen. Wir beteiligten uns mit dem Ortenau Klinikum Offenburg Gengenbach an einer eigens installierten Forschungsgruppe „Clinic Simulation“ mit der LMU.

Umsetzung

Transparenz der Erlöse, Kosten und Deckungbeiträge auf Abteilungsebene

Mit dem Controlling wurde ein automatisiertes, monatliches Berichtswesen implementiert und die nötigen Controlling Prozesse im Quartals- und Jahreszyklus definiert. Das Reporting basiert auf einer Data Warehouse Lösung, welche eine Berechnung der bewerteten Leistungsdaten auf Ebene des Einzelfalls erlaubt. Die Daten werden zu einer Gegenüberstellung der Erlöse und Kosten auf der Ebene der einzelnen Klinik nach den InEK Modulen zum einen und einer Deckungsbeitrag Rechnung zum anderen aggregiert.

Weg von Excel hin zur Datenbank

Gemäß der Idee an Leistungen und Erlösen orientierter Budgets wurden dabei die Leistungen auf Ebene der Klinik mit ihren Erlösanteilen bewertet und so für die Chefärzte ausgewiesen. Dazu wurden die Prinzipien des Erlössplittings definiert.  Zudem wurden bei der Erstellung der Budgets auch Erlöse außerhalb der DRGs berücksichtigt. Durch das Einlesen und die Gegenüberstellen der Kosten je Modul wurde eine monatliche Analyse der Abweichungen von Kosten und Erlösen in den Bereichen möglich – mit der Option zum Drilldown auf Ebene der Einzeldaten. Geplante Beiträge zur Verbesserung auf Klinikebene können hinterlegt und zum Effekt für das Gesamthaus kumuliert werden.

Instrument zur integrativen Führung

Zudem haben wir diverse Auswertungen für die Steuerung des Klinikums mit der Geschäftsführung und dem Controlling diskutiert und implementiert. Über einen Client besteht Zugriff auf den Server, können Berechnungen und Reports abgerufen werden. Die Daten wurden in der Data Warehouse Lösung über Schnittstellen zu den KIS des Hauses stetig aktualisiert. Die Analysen bieten eine Basis zur Steuerung der Maßnahmen für mehr Effizienz und dienen als Grundlage für die Zielvereinbarungen mit den Chefärzten auf transparenter Datenbasis.

Ergebnis

Die Integration der Leistungsträger in die ökonomische Mitverantwortung fordert eine Klarheit der ökonomischen Stellschrauben und des Geschäftsmodells sowie einen verantwortlichen Umgang mit Zielkonflikten. Dafür braucht es ein geteiltes Verständnis der Wirkungszusammenhänge.

Fokus auf das Wesentliche gilt auch im Bereich der Infrastruktur. Ebenso sollte im Bereich von Dokumentation und Erfassung soviel – wie zur externen Ergebnissicherung – nötig und so wenig wie möglich Aufwand verfolgt werden. Dies strukturiert zu durchforsten und umzusetzen ist für Kliniken eine mehrjährige Aufgabe. EDV gestützte Prozesse können helfen, Effektivität und Effizienz der Leistung zu fördern. Weiterentwicklung ist jedoch kein Automatismus. Es geht kein Weg daran vorbei, die Prozesse selbst unter die Lupe zu nehmen und zu integrieren. Bei der Integration der Blickwinkel können dabei die größten Effekte erreicht werden. 

Referenz

ProjektQualität und Transparenz mit EDV gestützten Prozessen, Ortenau Klinikum Offenburg Gengenbach 
Ansprechpartner: Klemens Herrmann, Verwaltungsdirektor, Ortenau Klinikum Offenburg
Zeitraum: 2006-2010

Erfahren Sie noch mehr zum Thema

Edinger, S.; Eberts, E. (2010): Kosten-Erlös-Transparenz für medizinische Fachabteilungen. In: Management & Krankenhaus 8/ 2010. S. 3.


Wir berichten laufend über Referenzprojekte aus der Praxis

Alle 3 Monate berichten wir von einem laufenden oder gerade abgeschlossenen Projekt. Wir sind stolz, dass unsere Referenzen hunderte Kliniken umfassen. Darüber dass uns so viele Kliniken Jahr für Jahr ihr Vertrauen bei ihren offenen Fragen rund um den Wandel schenken. Quantität spricht für Erfahrung. Sie alleine sagt aber nichts über die Qualität in der Begleitung. Darum bemühen wir uns stetig, aktuelle Beispiele aus unserer Praxis offen zu teilen. Positive Beispiele bereiten dem Wandel den Boden. Das ist unser Element. Die Branche ist im Umbruch. Die Haltung des Gebens ist ein Teil der Veränderung selbst. Das offene Mindset verbindet Menschen und lässt sie über sich selbst hinauswachsen. Die Begeisterung der Kunden ist unsere Motivation!

Hierarchien, die sich kritischer Reflexion, Feedback und Entwicklung versperren, geht der Nachwuchs aus. Wer sich zu wenig um Kommunikation und Führung bemüht, geht in Konflikten unter. Menschen bringt gerne ihre eigenen Ideen ein. Sie fordert Verantwortung, Sinn, will mitgestalten und einen Beitrag leisten. Führungen, die an sich selbst, mit anderen und mit ihren Teams arbeiten, sind Schlüssel zum Übergang in die neue Zeit. Hierbei mit Rat und Tat zur Seite zu stehen, Menschen zu Neuem zu ermutigen, hat mit klassischer Beratung wenig gemein. Wir freuen uns, wenn Ihnen gefällt, was wir tun! Verpassen Sie keinen neuen Beitrag mehr und abonnieren Sie unseren Newsletter. So erhalten Sie automatisch viermal im Jahr unsere Veröffentlichungen des letzten Quartals auf einen Blick..