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Brahm, Ajahn (28. Auflage, 2006)

von Dez 18, 2018Buchtipps

Die Kuh, die weinte – Buddhistische Weisheitsgeschichten von Ajahn Brahm über den Weg zum Glück, Lotos Verlag.

Sind Sie auf der Suche nach einem Geschenk? Wie wäre es dann mit dem Bestseller Buch mit Kurzgeschichten von Ajahn Brahmavamso Mahathera, kurz: Ajahn Brahm „Die Kuh, die weinte“? Brahm ist seit über 32 Jahren buddhistischer Mönch und knüpft mit seinem Buch an der Erzählkunst Buddas vor 2.600 Jahren an. Dabei verknüpft er uralte spirituelle Weisheit der Theravada mit moderner Lebensnähe. In 108 kurzen Geschichten, die er als Mönch immer wieder erzählt hat, öffnet er Perspektiven und regt zum Nachdenken an. Voll Humor, Empathie und Herz erzählt er aus eigenen Erfahrungen und vermittelt augenzwinkernd alltagspraktische Einsichten für ein glückliches Leben. Die Geschichten berühren, unterhalten, lassen schmunzeln oder helfen, den eigenen inneren Frieden zu finden. Brahm erzählt dabei aus seinem Leben, nutzt Fabeln und Gleichnisse. Man muss nicht Buddhist sein, um die Weisheit in den Erzählungen zu mögen.

Alle Geschichten enthalten mehrere Bedeutungen. Je öfter sie gelesen werden, desto mehr Wahrheiten offenbaren sich. Die Geschichten wie „Die Kuh, die weinte“ sind thematisch sortiert: Perfektion und Schuldgefühle, Liebe und Verbindlichkeit, Angst und Schmerz, Wut und Vergebung, Glück schaffen, Problemen mit Mitgefühl begegnen, Weisheit und innere Ruhe, Geist und Wirklichkeit, Werte und das spirituelle Leben, Freiheit und Demut, Leiden und Loslassen. Ajahn Brahm hat bereits mehrere Bücher geschrieben, u.a. “Im stillen Meer des Glücks” und “Meditation -Kraft und Klarheit für den Geist”. Mehr als 1.000 seiner (englischsprachigen) Vorträge liegen zum kostenfreien Download im Audio- oder Videoformat vor. Sie werden jährlich millionenfach angeklickt und man kann so in der Tat behaupten, das kaum eine Sekunde vergeht, in der nicht irgendwo auf der Welt ein Lehrvortrag von Ajahn Brahm gesehen oder gehört wird.

 

Leseprobe (S. 180-181)

Der Tag, an dem all meine Wünsche erfüllt wurden 

Bei uns Buddhisten dürfen Mönche Geld weder annehmen, noch besitzen oder ausgeben. Wir sind so arm, dass wir die Statistiken der Regierung durcheinander bringen. Wir leben bescheiden von Spenden unserer Anhänger. Aber es kann gelegentlich vorkommen, dass uns etwas Besonderes angeboten wird. Nachdem ich einmal einem Thai bei einem Problem aus der Patsche geholfen hatte, wollte er mir zum Dank etwas geben: “Sir, was kann ich Ihnen für Ihren privaten Gebrauch im Wert von etwas 500 Baht schenken?“ Es ist üblich, bei einem solchen Angebot den Preis zu nennen, um Missverständnissen vorzubeugen. Da mir spontan nichts einfiel und der Mann es eilig hatte, einigten wir uns darauf, dass ich es ihm am nächsten Tag sagen würde.

Vor diesem Gespräch war ich ein glücklicher Mönch gewesen. Jetzt begann ich nachzudenken, was ich mir wünschte. Ich machte eine Liste. Sie wurde immer länger. Bald reichten die fünfhundert Baht nicht mehr aus. Aber es fiel mir schwer, etwas von der Liste wieder zu streichen. Bedürfnisse waren aus dem Nichts aufgetaucht und hatten sich in Notwendigkeiten verwandelt. Erschrocken warf ich die Wunschliste weg. Am nächsten Tag bat ich meinen Wohltäter, die 500 Baht dem Kloster für Bauvorhaben zu geben oder sie einer anderen wohltätigen Organisation zu spenden. Ich wollte damit nichts zu tun haben. Ich wollte unbedingt wieder die kostbare Zufriedenheit zurückgewinnen, die ich zuvor gehabt hatte. Ich erkannte, dass ich dann wunschlos glücklich war, wenn ich weder Geld noch andere Mittel zur Verfügung hatte, um etwas zu erstehen. Wünsche sind endlos. Sogar eine Milliarde Baht oder eine Milliarde Dollar reichen nicht aus. Man ist nur dann frei, wenn man nichts mehr braucht. Man hat erst dann genug, wenn man zufrieden ist.

Brahm, Ajahn: Die Kuh, die weinte – Buddhistische Geschichten über den Weg zum Glück, Lotos Verlag, 2006, 28. Auflage.


 

Buchtipp – für noch mehr Inspiration

Heute wird immer weniger gelesen. Sich immer weiter zu bilden, hält den Geist wach – da würde es helfen, etwa von Zeit zu Zeit ein Buch in die Hand zu nehmen. Zum kleinen Preis erhalten Leser die über oft lange Jahre entwickelten Gedanken der Autoren zu einem Thema. Das ist ein Geschenk! Bewusst leisten auch wir einen Beitrag, Wissen zu vernetzen. Und je freier der Kopf und je offener wir dem Autoren und dem Buch gegenüber sind, um so leichter fällt es, sich auf neues Denken einzulassen und es zu hinterfragen. So gedeihen weitere Gedanken und tieferes Verstehen, wenn sich der Blick weitet. Dazu braucht es auch, sich Ruhe und Muse beim Lesen zu nehmen.

Viel Spaß und Freude mit unserem Buchtipp. Lassen Sie sich bereichern. Die empfohlenen Bücher haben wir zum Reinschmökern direkt verknüpft. Und: Viele Bücher sind heute übrigens auch als Hörbücher verfügbar…  Abonnieren Sie unseren Newsletter. So erhalten Sie 4x im Jahr unsere aktuellen Beiträge auf einen Blick.