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Gemeinsamer Anamnesebogen, Uniklinikum Ulm, Zentrum Innere Medizin

von Apr 1, 2013Aus der Praxis

Referenz Ansprechpartner: Dr. Andreas Breitbart, Geschäftsführender Oberarzt Klinik für Innere Medizin III, Universitätsklinikum Ulm, 2010

Ziel

Oft haben Pflege und Ärzte eigene Anamnesebogen. Um die Prozesse zu entschlacken und die Qualität der Patientenkontakte zu erhöhen, sollte statt dessen für das gesamte Zentrum für Innere Medizin ein gemeinsamer Anamnesebogen entwickelt werden.

Aufgabe des gemeinsamen Anamnesebogens ist, viele anamnestische Fragen zum gesundheitlichen, medizinischen und sozialen Zustand zu klären und – ohne Informationsverlust oder Doppeldokumentation – für das ganze Behandlerteam stringent zu dokumentieren. Dass zentrale Informationen nicht verloren gehen, soll auch eine vertrauensvolle Beziehung zwischen Arzt, Pflege und Patient aufzubauen, damit Diagnostik, Behandlung und Therapie auf einem gut bereiteten Feld erfolgen können. Der erste Eindruck ist oft schon entscheidend für den Beziehungsaufbau. Aus der Sicherheit, dass der Patient sich ernst genommen und gut behandelt fühlt, kann Vertrauen wachsen. Ein gemeinsamer Anamnesebogen strukturiert die Zuständigkeiten, schafft gegenseitige Transparenz und vermeidet Widersprüche.

Umsetzung

Mit einem ärztlichen und pflegerischen Leitungsteam der Klinik für Innere Medizin III der Universitätsklinik Ulm sind wir dazu zunächst bewusst noch einmal eine Schritt zurück gegangen und haben uns den Aufnahmeprozess aus der Sicht des Patienten betrachtet, indem wir eine Aufnahme unter Echtbedingungen simuliert haben. Dabei war festzustellen,  dass Patienten von beiden Berufsgruppen nahezu gleiche Fragen an verschiedenen Stellen des Aufnahmeprozesses (z.B. Administrative Aufnahme, Ambulanz, Notfallambulanz, Aufnahmestation, Station) gestellt bekamen. Die unterschiedlichen Bereiche und Berufsgruppen nutzten jeweils einen eigenen, nicht miteinander abgestimmten mehrseitigen Bogen. In vielen Bereichen waren nahezu gleiche Fragen hinterlegt. In der Analyse wurde weiter deutlich, dass die Anamneseergebnisse der jeweils anderen Berufsgruppe nur teils berücksichtigt wurden.

Die Arbeitsgruppe fasst die Bögen von Arzt und Pflege zusammen und entfernte redundante Fragen. Der neue Bogen enthält auf vier Seiten eine klare Definition und Abgrenzung gemeinsamer, medizinischer und pflegerischer Inhalte der Anamnese.

Ergebnis

Die Vorteile gemeinsamer Anamnesebogen sind vielfältig. Neben der Vereinheitlichung der Dokumentation wird auch die interprofessionelle Übergabe von Informationen verbessert. Es wird Raum für andere Themen geschaffen, gegenseitige Unterstützung und das 4-Augen-Prinzip gefördert. Durch die digitale Erfassung kann nun in der Behandlung schneller und mobiler auf Anamnesedaten zurückgegriffen werden.

Referenz

Projekt: Gemeinsamer Anamnesebogen für Arzt und Pflege, Universitätsklinikum Ulm, Klinik für Innere Medizin III
Ansprechpartner: Dr. Andreas Breitbart, Geschäftsführender Oberarzt Klinik für Innere Medizin III, Universitätsklinikum Ulm
Zeitraum: 2010


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Alle 3 Monate berichten wir von einem laufenden oder gerade abgeschlossenen Projekt. Wir sind stolz, dass unsere Referenzen hunderte Kliniken umfassen. Darüber dass uns so viele Kliniken Jahr für Jahr ihr Vertrauen bei ihren offenen Fragen rund um den Wandel schenken. Quantität spricht für Erfahrung. Sie alleine sagt aber nichts über die Qualität in der Begleitung. Darum bemühen wir uns stetig, aktuelle Beispiele aus unserer Praxis offen zu teilen. Positive Beispiele bereiten dem Wandel den Boden. Das ist unser Element. Die Branche ist im Umbruch. Die Haltung des Gebens ist ein Teil der Veränderung selbst. Das offene Mindset verbindet Menschen und lässt sie über sich selbst hinauswachsen. Die Begeisterung der Kunden ist unsere Motivation!

Hierarchien, die sich kritischer Reflexion, Feedback und Entwicklung versperren, geht der Nachwuchs aus. Wer sich zu wenig um Kommunikation und Führung bemüht, geht in Konflikten unter. Menschen bringt gerne ihre eigenen Ideen ein. Sie fordert Verantwortung, Sinn, will mitgestalten und einen Beitrag leisten. Führungen, die an sich selbst, mit anderen und mit ihren Teams arbeiten, sind Schlüssel zum Übergang in die neue Zeit. Hierbei mit Rat und Tat zur Seite zu stehen, Menschen zu Neuem zu ermutigen, hat mit klassischer Beratung wenig gemein. Wir freuen uns, wenn Ihnen gefällt, was wir tun! Verpassen Sie keinen neuen Beitrag mehr und abonnieren Sie unseren Newsletter. So erhalten Sie automatisch viermal im Jahr unsere Veröffentlichungen des letzten Quartals auf einen Blick..