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Lamprecht, Michaela (2. Aufl. 2023)

von Dez. 17, 2024Buchtipps

Michaela Lamprecht (2023): Rauhnächte. Eine magische Reise zu dir selbst. NGI Verlag, Bad Gleichender, Österreich, 2. überarbeitete Auflage. 

Die Rauhnächte

Ein altes Ritual aus germanischer und keltischer Tradition wird wieder bekannter: die 12 Rauhnächte zwischen Weihnachten und dem Dreikönigstag am 6. Januar. Diese Zeit galt schon immer als besonders und geheimnisvoll. Heute erleben die Rauhnacht-Rituale eine moderne Wiederbelebung – ohne Aberglauben, aber mit neuer Bedeutung. Viele Menschen nutzen diese Zeit, um zur Ruhe zu kommen, nachzudenken, das alte Jahr abzuschließen und Wünsche für das neue Jahr zu formulieren. Die Pause vom Alltag, der Wechsel des Rhythmus und die Besinnung tun der Seele gut. Man verabschiedet das vergangene Jahr dankbar und startet das neue Jahr mit Klarheit und innerem Frieden. Eine gute Beziehung zu sich selbst und den eigenen Herzenswünschen ist die Grundlage für alle weiteren Beziehungen im Leben.

Die Rauhnächte (24.12.–6.1.) liegen in der dunkelsten Zeit des Jahres. Der Ursprung des Begriffs „Rauhnacht“ ist nicht eindeutig – er könnte von „rauh“ (wild) oder von „Rauch“/„Räuchern“ kommen. Früher richteten sich die Menschen nach dem Mondkalender: Ein Mondmonat hatte 29,5 Tage, ein Mondjahr 354 Tage. Damit fehlten 11 Tage und 12 Nächte zum Sonnenjahr mit seinen 365 Tagen. Diese Tage galten als „zeitlos“. Man glaubte, dass in dieser Übergangszeit die Gesetze der Natur nicht gelten und die Grenze zur Anderswelt dünner wird. Deshalb sollen Rituale in den Rauhnächten besonders kraftvoll und wirksam sein.

Beliebte Rituale

Für die Rauhnächte gibt es allerlei Bräuche und Rituale. In jedem Fall ist es die Zeit des Räucherns. Traditionell ging man mit reinigenden Kräuterm durchs Zuhause, um es von Altlasten zu befreien und für eine positive Energie zu sorgen. In alten Tagen wurde gerne mit Weihrauch geräuchert, beliebt ist aber auch Salbei oder Palo Santo. Es gibt mittlerweile sogar komplette Sets mit Räuchermischungen, die eigens für die Rauhnächte zusammengestellt sind. Schöne tägliche Rituale sind auch das Meditieren, bewusste Spaziergänge in der Natur, bewusstes Ordnen und Loslassen, bewusste Wellnessmomente für den Körper – denn er ist das Eingangstor zur Selbstverbindung und da Tagebuch schreiben. Die 12 Rauhnächte sollen das gesamte kommende Jahr in sich bergen. Jede Rauhnacht steht für einen Monat des neuen Jahres. Und so wird jede Nacht orakelt.

Z.B. durch auch das Beobachten des Wetters. So soll das Wetter der ersten Rauhnacht dem Wetter des kommenden Januars entsprechen, das Wetter der zweiten Rauhnacht dem Wetter im Februar und so weiter. Statt auf dem Wetter kann der tägliche Fokus auch auf die Träume und Tagträume mit ihren Symbolen und Emotionen gelegt werden. Das wohl beliebteste Ritual aber ist das Ritual der 13 Wünsche. Hierfür werden zu Beginn der Rauhnächte 13 Wünsche auf kleinen Zetteln notiert, die dann zusammengefaltet in einen Beutel gepackt werden. Ab dem 24. Dezember wird dann jeden Abend ein Zettel gezogen und ungeöffnet im Feuer verbrannt; mit dem Vertrauen, dass sich nun eine höhere Macht um die Erfüllung dieses Wunsches kümmert. Am Ende der Rauhnächte bleibt der 13. Wunsch übrig. Dies ist der Wunsch, für dessen Erfüllung man dem Brauch nach selbst aktiv werden soll.

Rauhnächte für eine Reise zu mir selbst nutzen

Auch wenig spirituelle Typen oder Typen, die weder räuchern noch die Zukunft oraklen möchten, können die Zeit wunderbar für sich nutzen. Denn in der Essenz geht es in den Rauhnächten v.a. darum, zur Ruhe zu kommen und den Blick nach innen zu richten. Sich in einer Zeit jenseits des Alltags bewusst Zeit für sich zu nehmen ganz wie die Natur: Bäume werfen ihre Blätter ab, Tiere ziehen sich in den Winterschlaf zurück. Um aus der Ruhe des Dazwischen Kraft zu tanken. Ich kann über das Alte reflektieren und über meine Wünsche für die Zukunft nachdenken. Und mir es einfach bewusst gemütlich machen, lange Spaziergänge in der Natur Genießen und einfach bewusst Qualitätszeit verbringen. Egal ob ich meine Rauhnächte aktiv gestalten will oder mich einfach nur mal treiben lassen will.

Für die, die sich aus einer Vielfalt von Impulsen zur Gestaltung dieser besonderen Zeit anregen lassen möchten, dient die vertiefende Buchempfehlung. Nach einer allgemeinen Einleitung auf den ersten 50 Seiten widmet sich das Buch von Michaela Lamprecht im Praxisteil den vielfältigen Ideen, wie die einzelnen Rauhnächte bewusst begangen werden können. Probieren Sie es doch einfach einmal für sich selbst – vielleicht auch gemeinsam mit ihren Liebsten aus – und machen Sie sich zwischen den Jahren auf diese magische Reise zu sich selbst.

Wir wünschen allen eine wunderschöne, magische Rauhnacht-Zeit abseits des übrigen Jahres, wo im eigenen Inneren Neues geboren wird!

 

[*] In manchen katholischen Regionen zählt die Weihnachtszeit vom 1. Advent bis zum 1. Februar, Maria Lichtmess. Dazwischen liegt der Advent als Zeit der Vorbereitung, der 21.12. , die Thomasnacht bzw. Wintersonnenwende, also die längste und dunkelste Nacht des Jahres, die Heilige Nacht auf den 25.12. die im vorchristlichen Rom dem Sonnengott gewidmet war, die Silvesternacht und der 6.1. als Dreikönigs- oder Frau-Holle-Tag.

Michaela Lamprecht (2023): Rauhnächte. Eine magische Reise zu dir selbst. NGI Verlag, Bad Gleichender, Österreich, 2. überarbeitete Auflage. 


 

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