In den Gärten des Managements. Für eine bessere Führungskultur. Was uns der Gärtner lehren kann. Haufe, Freiburg.
Gärten erden den Menschen in Ort und Zeit. Sie sind ein Stück gestaltete Natur und Ästhetik. Mathias Nöllke gibt in seinem Buch durch Metaphern des Gärtners Impulse für eine gesunde Führungskultur. Auch wenn die Gärten noch so unterschiedlich sein können: Haus-, Obst-, Kloster-, Wildgarten usw. Gärten stehen für Geduld, Interaktion und Freude am Moment und am Tun. Für ihre Pflege sorgt ein Gärtner, der Bodenständigkeit, Zuwendung und eine lange Perspektive verkörpert.
Einer Studie der Krauthammer Observatory aus dem Jahr 2010 zufolge wünschen sich Mitarbeiter von ihrem Vorgesetzten v.a. bessere Unterstützung in ihren Aufgaben und die Bereitschaft, eigene Fehler anzuerkennen. Ein Füreinander. Wie auch andere Studien zeigt sie auf, dass mehr als die Hälfte der Mitarbeiter mit ihrem Vorgesetzten unzufrieden sind und im nächsten Jahr die Stelle verlassen wollen. Kündigungsgrund Nr. 1 ist dabei der Chef. Keine gute Ressonanz. Was also könnten Manager vom Gärtner lernen?
Der Gärtner in seinen Gummistiefeln ist keine imposante Figur
Der Gärtner herrscht nicht über den Garten, sondern er hegt und pflegt ihn. Er sorgt dafür, dass die Pflanzen alles haben, um zu wachsen und zu gedeihen. Sie sollen sich entfalten können. So hat er die Pflanzen im Blick und nicht sein Ego. Der Garten soll erblühen, nicht der Gärtner. Monokulturen lässt er nicht aufkommen. Er mag die Verschiedenheit. Er fördert Talente und kombiniert sie mit Bedacht. Erdbeeren gedeihen z.B. gut neben Knoblauch, Sellerie wächst gerne unter Schwertlilien. So ergänzt sich Heterogenes. Was zu stark auf Kosten anderer wuchert, wird zurück geschnitten. Der Gärtner zeigt Geduld und Gelassenheit: er breitet seinen Pflanzen den Boden, schafft ein günstiges Klima, damit jede in ihrer Art aufblühen kann und weiß doch: Die Kraft dafür steckt alleine in der Pflanze selbst. So schafft er einen Ort der Potenzialentfaltung.
Und der Garten spiegelt genau das der Seele zurück: Entspannung, Vitalität und Lebensfreude. Hier ist man gerne und genießt das Leben im Moment.
Matthias Nöllke (2011): In den Gärten des Managements. Für eine bessere Führungskultur. Haufe, Freiburg.