Stefanie Stahl, Melanie Alt (2011): So bin ich eben! Erkenne dich selbst und andere. Ellert & Richter Verlag GmbH, Hamburg, 7. Auflage.
Diversen Typenmodellen, wie z.B. das STAB Modell, das in den Grundzügen auf der Typologie von C.G. Jung fusst und die „Big 5“, aus denen viele weitere bekannte Persönlichkeitstest wie die 16 Personalties im Myers Briggs Test (MBTI) liefern Ansätze, persönliche Stärken zu reflektieren. Dabei werden Eigenarten gerne anhand von 4 oder 5 unterschiedlichen Dimensionen klassifiziert. So stellen auch die beiden Autorinnen Stahl und Alt auf gängige acht Präferenzen ab, die sie in 4 Dimensionen klassifizieren:
Dimension | Präferenzen | Duale Präferenzen |
---|---|---|
Woher schöpfe ich Energie? | introvertiert (aus mir selbst) |
extrovertiert (aus sozialen Kontakten) |
Wie denke ich? | pragmatisch anknüpfen | theoretisch entwickeln |
Wie erfasse ich die Welt? | intuitiv | sensitiv, mit den 5 Sinnen |
Wie entscheide ich? | spontan, aus dem Bauch | geplant, mit dem Kopf |
So bin ich
Über den Test im Anhang kann man das eigene Wesen betrachten. Stahl und Alt inspirieren mit „So bin ich eben!“ durch ihre vergnüglichen “Gebrauchsanweisungen” für die diversen Typen zum Weiterdenken. Unter „Wer wir sind“ stellen die Autorinnen die Dimensionen und ihre prägnantesten Merkmale vor. In „Welcher Typ bin ich? Ihre persönliche Gebrauchsanweisung“ erfährt man dann über den Typentest, ob man z.B. eher Minister der Zukunft oder der Freiheit ist. Sie beleuchten Allgemeines, unterschiedliche Lebensbereiche und zeigen über „Probleme und Entwicklungsmöglichkeiten“ was in Ergänzung dem jeweiligen Typ gut tun könnte. Es ist immer wieder überraschend, wie gut das Ergebnis zutrifft. Das Gefühl, sich in der Beschreibung wiederzufinden, ja sogar sich mit den eigenen Wesenszügen gesehen zu fühlen, ist wohltuend. Die Autorinnen bezeichnen dies als „Scheinwerfereffekt“.
Manch einer mag den Titel im Stillen zu einem “So bin ich eben! – da kann man nichts machen“ weiterführen und sich auf Argumente für das Entspannte „So bleiben wie man ist“ freuen. Doch dem wird ein klares Statement entgegen gesetzt: Die Typenlehre enthebt niemanden von der Verantwortung für das eigene Tun. So wie wir alle unsere Neigungen und Veranlagungen haben, haben wir auch den freien Willen daran zu arbeiten und immer mehr unseres Potenzials zu leben. Mit der Beschreibung diverser Wesenszüge schaffen die Autorinnen ein Verständnis für das jeweils andere. Das Fremde im Anderen findet eine Übersetzung. Der Unterschied wird als Ergänzung der eigenen Typologie dargestellt und Wege zu einer besseren Verständigung geöffnet. Und so geht es in den beiden letzten Kapiteln „Was wird jetzt anders“ und „Wie wir besser miteinander kommunizieren können“ um Völkerverständigung im Kleinen. Beispiele aus dem Alltag verdeutlichen typische Verständigungsprobleme und geben Impulse für mehr Toleranz und Verständnis.
Stahl, Stefanie | Alt, Melanie: So bin ich eben! Erkenne dich selbst und andere. Ellert & Richter Verlag GmbH, Hamburg. 7. Auflage 2011.