Referenz Ansprechpartner: Matthias Keschke, Pflegedienstleitung Ilm-Kreis-Kliniken, 2012
Ziel
Mit einem Umsatz von ca. 1-2 Mio. € und mehr sowie einer Vielzahl an Personen, die dort direkt oder in der Zuarbeit im Hintergrund für die stationäre Behandlung der Patienten tätig sind, entspricht bereits eine “kleine” Station nach der Definition des Instituts für Mittelstand (IfM) von der wirtschaftlichen Bedeutung her einer einem „kleinen bis mittleren Unternehmen“ (KMU). KMU haben nach der IfM Definition zwischen 10 und 500 Beschäftigte und generieren Umsatzerlöse von >1 Mio. €. Auf der Station wird die Versorgung des Patienten koordiniert und so die Qualität der Behandlung bestimmt, und die Einschätzung der Qualität durch den Patienten geprägt. Hier wird faktisch über Qualität und Wirtschaftlichkeit im Alltag entschieden..
Die PDL will ihre Leitungen dazu befähigen, Ansätze zur Entwicklung auf der jeweiligen Station zu erkennen, und die berufsübergreifenden Teamarbeit voran treiben. Ziel der Strategieklausur ist es, den nötigen Rahmen und die kritischen Erfolgsfaktoren für eine nachhaltige Neuorganisation der Stationen zu erarbeiten. Darüber hinaus gilt es, die zweite Führungsebene zu stärken und die Nähe der Führung zur Basis zu fördern. So sind die Sicherheit in Führungs- und Konfliktgesprächen sowie die Motivation und Freude der Führungskräfte an ihrer Arbeit selbst zu stärken.
Umsetzung
An der zweitägigen Klausurtagung nahmen 28 Führungskräfte aus drei Standorten teil. Die gruppendynamisch orientierte Moderation wurde entlang kurzer vorbereiteter Impulse zu den bearbeiteten Themen gegliedert. Dabei wurde durch Rückkopplungsschleifen immer wieder abgeglichen, dass der Praxistransfer für die Arbeit vor Ort bewältigt wird.
Die Strategietage wurden konsequent genutzt, um „zu entscheiden und um überholte Prinzipien loszulassen“. Es wurde ein Raum des Vertrauens eröffnet, Anliegen der Stationsleitungsebene zu adressieren. Geschäftsführung und Pflegedienstleitung lebten Führungskonsequenz und Entschlossenheit vor: Diskutierte Inhalte wurden zur Entscheidung geführt. So wurden die beiden Tage extrem effektiv und effizient für die Führungsarbeit genutzt.
Ergebnis
Es wurde als Qualität von den Teilnehmern erlebt, gemeinsam die Führungsarbeit im Alltag offen und in Ruhe zu reflektieren. Die eigene hohe Bedeutung als Schlüsselposition in der Organisation wurde klar: Die Stationsleitung führt 20-30 Mitarbeiter aller Berufsgruppen im Tagesbetrieb – mit und ohne direkten disziplinarischen Einfluss – und erzielt damit einen Umsatzanteil auf einer 40-Betten-Normalstation von ca. 2-3 Mio. €. Die Leitungen wurden ermutigt, bislang unzureichend organisierte Dinge anzugreifen und sich nicht durch erste Rückschläge sowie durch die Angst vor „Fehlern und Scheitern“ entmutigen zu lassen.
Die PDL setzt sich selbst als Jahresziel auf die Agenda, ihren Leitungen verstärkt weiter Handwerkszeug und Unterstützung für Management- und Teamführung an die Hand zu geben. Die Leitungen definieren ihre kurzfristigen individuellen Leitungsziele. Und so arbeitet das Leitungsteam langfristig auf die gemeinsam getragene Vision hin.
Referenz
Projekt: Strategieklausur Leitungsteam Pflege, Ilm-Kreis-Kliniken Arnstadt-Ilmenau gGmbH
Ansprechpartner: Matthias Keschke, Pflegedienstleitung
Zeitraum: 2012
Gabriele Gnodtke, meine langjährige Wegbegleiterin und ehemalige Chefin hat es treffend auf den Punkt gebracht: „Die Haltung steht vor der Fähigkeit und dem Wissen.“ Eine persönliche innere Haltung zu finden für den Auftrag, Menschen zu führen und sich diese als Führungskraft immer wieder in das Bewusstsein zu bringen, ist neben aller Theorie und Praxis, welche wir unseren Führungskräften an die Hand geben, eine der grundlegendsten Botschaften.
Fr. Dr. Eberts und Hr. Ruhl haben uns in kurzer Zeit – fast wie nebenbei – Wissen und Handwerkszeug vermittelt. Ihre wertschätzende und inspirierende Art ist es, die begeistert und ermutigt, Veränderungen in die Hand zu nehmen.
Matthias Keschke