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Lerneinheit Inhouse Consulting – Von interner Beratung

von Dez 18, 2010Blogs

Veränderung ist längst eine Daueraufgabe in Kliniken. Der Aufbau von Inhouse Consultants und Strukturen für Projektmanagement ist ein Weg. Was ist und was sind die Vorteile von Inhouse Consulting in Kliniken? Wie rechnet es sich für Kliniken? Schneiden wir uns als Krankenhausberater mit einem Plädoyer für Inhouse Consulting nicht ins eigene Fleisch?

Inhouse Consulting

Seit den 90er-Jahren haben viele Konzerne in der Industrie eine Alternative zu externen Beratungen geschaffen. Sie betreiben nun eine eigene interne Abteilung dafür: so g. Inhouse Consulting Einheiten (ICE). Diese wickeln heute schon jeden 4. Beratungsauftrag ab. Z.B. bei BASF, Bayer, Commerzbank, Daimler AG, Deutsche Bahn, Deutsche Post DHL und Deutsche Bank sowie auch bei den meisten anderen DAX Unternehmen. Dabei arbeiten interne und externe Beratungen an ähnlichen Themen: an der Konzeption der Strategie, an Prozessen, an der Organisationsentwicklung. Das Inhouse Consulting ist dabei oft als Stabsstelle mit eigenem Budget und mit Weisungsrechten angelegt, um unabhängig von den zu beratenden Einheiten zu sein. Die Projekte und Abteilungen sind oft an der Top-Management Ebene angedockt.

Die Inhouse Consultants bringen Vorteile mit: Sie kennen den Konzern, Themen, Personen und Prozesse. Anders als viele externe Berater sind sie völlig auf ihre Branche fokussiert. Es handelt sich meist um sehr gut ausgebildete junge Leute. Eine große Rolle spielen interne Berater gerade in der Begleitung der Umsetzung, da sie die Organisation in ihrer Entwicklung ganz langfristig begleiten können. Inhouse Consulting gilt dabei als Talentschmiede für den Nachwuchs, der so auf Positionen in der Führung vorbereitet wird. Weiterbildung, Trainings und Coachings stärken die Mitarbeiter gezielt in ihrer beruflichen und persönlichen Entwicklung. Laut Studie der European Business School (EBS) steigen 66% der internen Berater in kürzester Zeit in die Führung auf. Ein Sprungbrett für eine Karriere im Konzern.

Inhouse Consulting in Kliniken

Im Gesundheitswesen haben jedoch bislang erst einige wenige Häuser ein eigenes Inhouse Consulting aufgebaut. In der Tat sind Projekte hier durch eine höhere Komplexität anspruchsvoller als in den meisten anderen Branchen. Faktoren dafür sind:

  • Standesdenken der Mitarbeiter, Machtbewusstsein einzelner Akteure, strenge Hierarchie.
  • Teils intransparente Entscheidungen und unverbindliche Prozessen.
  • Wenig Erfahrung mit Projektmanagement klassischer und agiler Art.
  • Personelle Engpässe in vielen Bereichen.

Dabei nehmen die Zahl und Komplexität der in Kliniken parallel geführten Vorhaben und Projekten stetig zu. Zugleich sind häufig nur wenige Mitarbeiter im Change Management geschult. Auch fehlt Wissen in Bereichen wie Prozess- und Projektmanagement oder Moderation. Dabei werden immer mehr Fragen der Zusammenarbeit über die disziplinarischen Grenzen hinweg in Projekten bearbeitet. Gerade in größeren Einrichtungen oder Verbünden liegt es nahe, relevante Projekte von eigenen Mitarbeitern begleiten zu lassen. So muss das Rad nicht immer wieder neu erfunden werden. Zudem spart man Ausgaben für externe Berater.

Es ist an der Zeit, zentrale Kompetenzen im Change auch in Kliniken auf professionelle Füße zu stellen. Ein Bereich oder eine Gruppe gut geschulter Mitarbeiter, die im gesamten Haus die Koordination zentraler Projekte übernehmen und Multiplikatoren sind und die ihr Wissen, ihre Erfahrung und Begeisterung weitergeben, ist im Interesse jeder Klinik. 

Was genau ist Inhouse Consulting?

Eine interne Stabsabteilung im Unternehmen mit speziellem Know-how für andere Bereiche. Die Mitarbeiter beraten das Unternehmenähnlich wie externe Berater zu Fragen der Strategie, der OE, der Neuorganisation von Prozessen oder zu Vorhaben von Kostensenkung und Umsatzwachstum. Sie arbeiten mit breitem Fach- und Methodenwissen und haben ein internes Netzwerk. Sie wirken als Multiplikatoren und geben ihr Wissen, ihre Erfahrung und im Ideal auch eine positive Haltung zu Lernen und Entwicklung im Unternehmen weiter. Anders als externe Berater, die nach Tagessätzen bezahlt werden, sind die Inhouse Consultants fest angestellt und werden in der Regel nur für ihr Unternehmen tätig.

Gegenüber einer externen Beratung bietet Inhouse Consulting Vorteile, wie etwa:

  • Interne Mitarbeiter sind gut im Unternehmen vernetzt, kennen die Abläufe und Prozesse und passen in ihrer Haltung gut ins Unternehmen (Cultural Fit).
  • Meist ist eine interne Beratung preislich deutlich günstiger als eine externe Beratung.
  • Speziell geschulte Mitarbeiter entlasten die übrige Belegschaft von der Projektarbeit und sichern so die Qualität und das Wissen in der Organisation.

Schneiden wir uns mit dem Plädoyer für Inhouse Consulting nicht ins eigene Fleisch?

Wir machen die Erfahrung, von professionellen Managementstrukturen auf Kundenseiten zu profitieren, weil wir uns stärker auf unser Kerngeschäft für den Kunden fokussieren können und die Dinge zusammen vor Kreativität sprühen und leicht voran gehen. Wir müssen dann delegationsfähige Aufgaben wie etwa die Beschaffung und Eingabe von Daten oder die Termin- und Projektkoordination nicht übernehmen. Solche Nebentätigkeiten der Beratung umfassen einen maßgeblichen Anteil von gut und gerne 20% der Ressourcen. Statt Jungberater einzusetzen, ist unser Verständnis, die Mitarbeiter unserer Kunden auszubilden und so das Wissen bei unseren Kunden zu sichern.

Nicht selten sehen wir, dass interne Projekte in Kliniken – von der Zentralen Aufnahme etwa über die Station bis zum Zentral OP  ohne Ergebnis eingestellt werden oder sich ohne echten Durchbruch über Monate oder Jahre hinziehen. Allein die Entscheider zu einem Termin an einen Tisch zu bringen, ist oft anstrengend. Eine gute Organisation und Koordination der Projektarbeit führt zu mehr Effizienz und Effektivität. So rechnet sich das Inhouse Consulting unmittelbar. Anforderungen, die Sie an eine externe Beratung stellen, sollten auch für eine interne gelten. Wichtig ist die Anbindung an die obere Ebene des Unternehmens und der direkte Zugriff auf dessen Controlling Instrumente.

Wir unterstützen mit unserer Expertise gerne beim Aufbau eines Inhouse Consultings

  • Gerne reflektieren wir mit Ihnen Ihre vorhandenen Regelungen, Vorgehen und Vorlagen. Darauf aufbauend formulieren wir mit Ihnen gemeinsam Maßnahmen für die Weiterentwicklung und einen Umsetzungsplan.
  • Wir priorisieren gemeinsam mit Ihnen Ihre Projekte und prüfen den Mitteleinsatz. Daraus leiten wir die Zeitplanung und den Personalbedarf ab. Zudem definieren wir Aufgabenstellungen und dafür nötigen Kompetenzen und Qualifizierungen für Ihre künftigen Inhouse Berater.
  • Zur Konzeption eines Inhouse Consultings erarbeiten wir eine Empfehlung zu Aufbau- und Ablauforganisation, Umsetzung, zeitlichen und monetären Aufwand.
  • Sind die Rahmenbedingungen geklärt, unterstützen wir bei der konkreten Einrichtung. Dazu zählt u.a. das Erarbeiten des Anforderungsprofils an interne Berater, die Unterstützung des Einstellungsprozesses, die Erstellung bzw. Bereitstellung von Vorlagen und den Aufbau von Strukturen zu Leistungsdokumentation und Wissensmanagement.
  • In der Umsetzungsbegleitung stehen der personelle Aufbau der Einheit, die Qualifizierung und die Begleitung der Inhouse Berater bei den ersten Projekten im Vordergrund.
  • In einem Prozess-Audit prüfen wir den Erfolg der etablierten Einheit, evaluieren Stärken und Verbesserungsmaßnahmen.

Die Kombination von externen und interner Beratung verbindet auch in der Zusammenarbeit im Projekt die Vorteile beider Welten und steigert Qualität und Effektivität.

In vielen Häusern gibt es schon Bereiche, die sich mit Fragen der OE beschäftigen und Strukturen für Veränderungen aufbauen. Was fehlt, ist oft eine gezielte Koordination der einzelnen Maßnahmen und Bereiche. Wir unterstützen offen bei der Qualifizierung Ihrer interessierten Fachkräfte für ein Inhouse Consulting und bei deren Coaching. Veränderung sollte Kernkompetenz im Haus sein und nicht auf Dauer teuer outgesourct werden.

Es gilt, nicht der Gefahr des Ja-Aber-Spiels und damit dem Austausch von Argumenten zu verfallen, wenn man die Bedürfnisse auf den Tisch bringen will. Sondern selbst geklärt, die eignen Bedürfnisse einen Moment hinten anzustellen und die Bedürfnisse des andern empathisch in den Blick zu nehmen. Um sich aufrichtig mitteilen zu können, ist zunächst Empathie für die Bitte zu geben. So dass der Bittende die Sicherheit bekommt, gesehen und gehört zu werden. Zu zeigen, dass man die Bitte gehört hat und welche empathische Vermutung zum Wozu – als Frage oder Konjunktiv formuliert – man dazu hat.

 

7. Empathisch Zuhören bevor man sich aufrichtig mitteilen kann

Eine konkrete Bitte ist eine Strategie, die zunächst die Bedürfnisse des Fragenden in den Blick nimmt. In der GFK ist die Bitte nur verstehbar, wenn sie in Zusammenhang mit den dahinter stehenden Gefühlen und Bedürfnissen geäußert wird. Wer eine Bitte äußert will etwas ändern. Die Gewaltfreie Kommunikation kennt unterschiedliche Arten von Bitten auf Ebene der Strategie. Ihr Fokus liegt dabei darauf, in Verbundenheit miteinander zu sein.

  • Handlungsbitten: sind Bitten um eine bestimmte Handlung oder um ein inhaltliches Feedback (oft um zu schnellen Lösungen zu kommen)

  • Beziehungsbitten: sind Bitten um eine einfühlsame Reaktion, um eine Mitteilung, was beim anderen angekommen ist oder wie es ihm damit geht, was er dabei empfindet. Es geht dabei als darum, dem Fühlen Raum zu geben.

Es git zunächst, das Bedürfnis des Bittenden hinter seiner Bitte genauer zu ergründen. Emphatische Vermutungen dürfen dabei nicht auf Gedanken abstellen, sondern das Fühlen adressieren. Schnell werden im Eifer des Gefechtes Gefühle mit Gedanken oder gar Vorwürfen verwechselt. Das aber zerstört jeden Kooperationswillen. Selbst wenn eine Handlungsbitte geäußert wurde, kann es sein, dass der Anfrager das Nein nicht in der Sache, sondern (1.) auf der persönlichen Ebene hört, als Absage an die Beziehung. Und dass er (2.) so in seine Bedürfnisse verstrickt ist, dass er kein Ohr für die Antwort hat und ein Nein (noch) nicht empathisch hören kann.

Dann war in Wirklichkeit die Fähigkeit offen mit einer Antwort umgehen zu können, gar nicht gegeben. Eine echte Bitte im Dialog muss mit einer offenen Entscheidung – ja oder nein – umgehen können, sonst ist es keine. Dann braucht der Antwortende nicht mit einem Nein und seinen Bedürfnissen anfangen. Vielmehr gilt es nun erst einmal, um die Beziehung zu halten, die eigenen Bedürfnisse einen Moment zu parken und die Bedürfnisse hinter der Bitte in den Blick zu nehmen. Der Bittende braucht so lange Einfühlung, bis er sich entspannt hat.

 

8.

Marshall B. Rosenberg sagte dazu: „Empathisch mit dem Nein des anderen zu sein, schützt uns davor, es persönlich zu nehmen.“

Zeit zum Nachspüren lassen, ob es im Hier und Jetzt gut ist und Zuhören, Raum halten.

Stress/ Notfallprogramm: Niemand kann Empathie geben, bevor er nicht selbst Empathie bekommen hat…

wenn Beziehung nicht trägt, geht Sicherheit verloren…

Ein Ansatz kann dann sein, nicht nur das eigene Nein gut zu erklären, sondern sich auch kurz die Zeit nehmen, eine andere Strategie mit dem Anfrager zu entwickeln, wie das dahinterliegende Bedürfnis anderweitig erfüllt werden könnte. Auf Ebene der vorgeschlagenen Strategie gibt es kein Commitment, was aber nicht heißen muss, dass es keine andere Lösung gibt, wenn wir zusammen darüber nachdenken.

In der GFK gibt es keine Abkürzung als sich in die Bedürfnisse beider Seiten einzufühlen, das ist das, was in Menschen lebendig ist.

Mit der Zuversicht, dass im Austausch unabhängig vom Ausgang eine neue tiefe Beziehungerfahrung liegt. Ein emotionaler Ausdruck, der emphatisch gehört wurde.

Hier sind mehrere Runden zu drehen, die gegenseitigen Bedürfnisse zu spiegeln und eine gemeinsame Synthese zu finden. Diese Aufarbeitung im offenen Dialog kann Zeit benötigen, die nicht immer da ist. Sie hat das potenzial die Verbundenheit trotz des initialen Neins zu stärken.

Energiefluss, Vibrationsenergie/ Lebendigkeit erhöht (bei Blockaden hilft erst einmal Ausstieg aus der Situation mit ehrlichem Bedauern).

nicht im Widerstand und In Negativität, kein Leid erschaffen

mit mit vb. dun dem was in mir gerade lebendig ist Verantwortung übernehmen

Immer wieder offen nachfragen, was der andere verstanden hat, wie es ihm damit geht und was er braucht. Geschlossene Fragen helfen hier nicht weiter beim Erkunden

Angebote im Hier und Jetzt 

sich ggs. sehen und Lösung finden. Sich auf der Ebene seiner Bedürfnisse gehört zu fühlen, lässt spüren, dass ich dem anderen wichtig bin (und er auch mal sein eigenes mirzuliebe Parkt)

als Drohung, Vorwürfe und Urteile ebenso Rechtfertigung hören (statt als Selbstkundgabe) – ist keine gleiche Augenhöhe – emphatisch übersetzen, weg vom Denken hin zum Bedürfnis

im Grund kämpft jeder nur, mit seinen Bedürfnissen gesehen zu werden, die auch auf den Tisch kommen sollen

nebeneinander stehen lassen (kein ja aber)

gehört zu werden im Anliegen schafft Öffnung auch für Anliegen des anderen

wenn klare Bitten fehlen wächst die Gefahr, aneinander vorbeizureden

Bedürfnisse sind auf dem Tisch, gemeinsame Lösung finden

  einladen zum Gespräch mit offener Frage…

  • Beobachtung, Gefühl, Bedürfnis hören oder als empathische Vermutung ausdrücken und wenn das geklärt ist, für beide passendere Strategie finden
  • Widerstand gegen die Strategie auflösen

Thomas-Strategie: Beziehungsaussage – dann erst Selbstkundgabe (Anregung und Perspektiverweiterung) auf Inhaltsebene

Menschen sind oft erst in der Lage, empathisch  auf die Bedürfnisse anderer zu reagieren, wenn sie selbst Empathie bekommen

Bevor Argumente auf Sachebene ankommen (Aufwand etc.), sind Bedürfnisse (des anderen) zu hören. In diesem Fall, die Beziehung zu klären.

Axiom: Bedürfnisse sind universal gültig, insb. von Person, Zeit und Ort unabhängig.

An den Anfang entspannt die Frage stellen: Würdest du dir jetzt gleich die Zeit nehmen, dich mit mir hinzusetzen und klären, was du dir von mir wünschst?

Aufrichtigkeit braucht Empathie. Sicherheit geben, der andere wird gehört und anerkannt.

Mit Energie aufeinander zu treffen, mit Energie zu spielen, da steckt eine Sehnsucht nach emotionaler Lebendigkeit drin, wo wir keine Strategien haben,  in einem verbundenen Raum. 

wir setzen uns wegen einer Lapalie hin und reden über unsere Bedürfnisse, holen sie ins Leben

[1] Ein authentisches Anschauungsbeispiel ist die Milchtütenbitte von Iris und Jürgen. Im langsamen Dialog mit laufender Rückkopplung an die Bedürfnisse beider zeigen sie, wie es gelingt, die eigenen Bedürfnisse und die Reaktanz des anderen darauf anzusprechen und – in der Haltung, gegenseitig verbunden bleiben zu wollen und sich die Zeit zu nehmen- die Beziehung in der Akzeptanz der gegenseitigen lebendigen Bedürfnisse zu vertiefen. Die Kunst ist, keinen Vorwurf zu hören, sondern die Selbstkundgabe.


 

Inspiration durch Impulse

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