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Lerneinheit Wie führe ich meinen Chef – Von Konflikten der 2. Reihe

von Dez 17, 2016Blogs

Weshalb wird die Rolle des mittleren Managements im Wandel gerne unterschätzt? Wie gelingt ihm der Brückenschlag zur Basis, um Mitarbeiter mitzunehmen? Und wie gelingt ihm der Brückenschlag zum Chef? Wie den Chef führen, wenn es schwierig wird?

 

Wie führe ich meinen Chef?

Studien zeigen, dass 80% der Veränderungen in der Umsetzung scheitern und nicht ihr Ziel erreichen. Was macht die anderen 20% aus? Sicher ist: Der Erfolg steht und fällt mit einer starken mittleren Ebene der Führung, die es versteht die Mitarbeiter in der Veränderung mitzunehmen und Chef für die Nöte des Alltags zu sensibilisieren. Führen auf der mittleren Führungsebene muss sich nicht nur mit der Führung von Mitarbeitern auseinander setzen, der Koordination mit anderen Berufsgruppen und Bereichen. Sondern es geht heute auch um den Mut zur Frage: Wie geht Führung von unten nach oben? Wie führe ich meinen Chef? Wie finde ich Gehör und Unterstützung, um aus dem Sandwich in die Mitgestaltung zu kommen? Gerade in Zeiten der Krise und der Konflikte.

Wenn aber die zweite Reihe für Erfolg und Misserfolg eines Teams so maßgeblich ist, ist es dann nicht umso erstaunlicher, dass sie so ein Dasein im Schatten fristet? Jede Strategie muss praktisch im Alltag mit Leben gefüllt werden. Dazu braucht es einen guten guten Draht zum Mitarbeiter. Und dabei zeigt sich immer wieder: die direkten Vorgesetzten sind es, die Mitarbeiter binden. Ihnen gelingt es – oder auch nicht – Mitarbeiter im Wandel mitzunehmen. Hier zählen Vorbild, Verlässlichkeit und Empathie. Den Mitarbeiter mit seinen Bedürfnissen wahrzunehmen und dafür Engagement und Verantwortung zu ernten, das ist ein hohe Kunst der mittleren Ebene. Die zweite Reihe baut die Brücken – Brücken zwischen den Strategien der oberen Leitung und den Anforderungen des Alltags und Brücken zwischen den Bedürfnissen der Vorgesetzten und der Mitarbeiter.

Brücke zu den Chefs

Führung von unten meint: Die Beziehung zur Führung so zu gestalten, dass beide Seiten mit Erfolg an einem Strang in die gleiche Richtung ziehen. Um effektiv zu führen braucht die mittlere Führung das Vermögen, sich auf den Chef einzustellen. Es wird nirgends so deutlich wie in der Führung von unten nach oben, dass Führen zuerst ein Verstehen des Anderen mit seinen “guten Gründen und Motiven” ist. Wenn es hier gelingt, eine gute Ergänzung zueinander zu leben und ein echtes Führungsteam zu werden, dann wird die Veränderung Fahrt aufnehmen. Eines setzt dies voraus: Gemeinsam lernen. Stetig in der Kommunikation zu sein und einander laufend Feedback geben.

Wo es heute bei so g. guten Chefs [*] mehr um freiwilliges Folgen durch Vertrauen gehen soll, ist gute Führung v.a. Beziehungsarbeit – nach oben und nach unten. Wenn Verstehen der Gründe und Vertrauen in die guten Absichten des anderen herrschen – welcher Chef lässt sich dann nicht gerne von kompetenten Menschen führen? Die Frage „Wie führe ich meinen Chef?“ taucht meist erst dann auf, wenn man mit bestimmten Haltungen und Persönlichkeitsanteilen des Vorgesetzen im Konflikt liegt. In dem Fall ist die Führung des Vorgesetzten also nichts anderes als Konfliktmanagement. Der wichtigste Schritt zur Lösung ist dann erst einmal, dazu ein Bewusstsein zu schaffen.

Das was Peter Drucker mit seinen Regeln für erfolgreiche Top Management Teams schon vor Urzeiten angedacht hatte, wird heute auf die gesamte Linie der Führung bis hin zu den Teams selbst ausgedehnt. Information, Kommunikation und Feedback werden zu den Schlüsseln in einer nicht vom Prinzip der Dominanz beherrschten Kultur der Mitmenschlichkeit.

 

[*] Vgl. Groth, Alexander (2. Auflage, 2017): Der Chef, den ich nie vergessen werden. Wie Sie Loyalität und Respekt Ihrer Mitarbeiter gewinnen, Campus Verlag;
Sinek, Simon (2021): Gute Chefs essen zuletzt. Warum manche Teams funktionieren – und andere nicht. Redline Verlag München, 16. Auflage..


 

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