Mentaltraining ist im Leistungssport normal. Was können wir im Berufsalltag daraus lernen und anwenden? Und was besagen die acht Bausteine mentaler Kompetenz für das berufliche Stressmanagement und Resilienztraining?
Wann kommt es für Sie darauf an, auf den Punkt hin zu performen?
Eine Verhandlung um eine neue Position? Ein Vortrag vor einem Auditorium, das Sie für Ihre Sache gewinnen wollen? Ein Konfliktgespräch mit einem Kollegen? Haben Sie sich damit auseinander gesetzt, wie Sie sich darauf – über die Ebene des Inhaltes hinaus – zielgerichtet mental vorbereiten, um den Erfolg nach Hause zu bringen? „Mit Logik kommst du von A nach B. Mit Vorstellungskraft kommst du überall hin.“ Das hat ausgerechnet Albert Einstein gesagt. Er wusste um die Macht der inneren Kraft, um das eigene Potenzial. Mentale Stärke ist einer der kritischen Erfolgsfaktoren für Spitzensportler und mentales Training ist im Leistungssport normal. Dort ist man darauf angewiesen, durch mentale Stärke sein volles Potential abrufen zu können und sich nicht selbst dabei im Wege zu stehen. Mentale Stärke kann trainiert werden. Zusammen mit dem physischen Training schafft Mentaltraining die Basis für effektiveres Trainieren mit Fokus auf sein Ziel und eine gefestigte Performance, wenn es im Wettkampf darauf ankommt. In die Berufswelt hat mentales Trainings hingegen noch nicht überall Einzug gehalten. Obwohl wir doch auch hier immer mehr gefordert sind, über uns selbst hinaus zu wachsen. Grund genug also, uns einmal der Kraft der mentalen Stärke zu widmen. Das ist Stressmanagement und Resilienztraining im Beruf.Acht Bausteine mentaler Kompetenz
Der 2014 verstorbene Heidelberger Professor Hans Eberspächer war der erste deutsche Sportpsychologe, der bei den Olympischen Spielen akkreditiert war. Er betreute deutsche Spitzensportler in diversen Disziplinen. Im Mentaltraining fokussierte er auf acht Bausteine mentaler Kompetenz:*- Setzte Deine Ansprüche an Dich hoch. Sei davon überzeugt, alle Fähigkeiten zu haben, um die Herausforderung zu bewältigen und lasse jetzt Dein Bestes zu!
- Entwickle Dich auf Grundlage Deiner Stärken. Du kannst viel Zeit investieren, an Deinen Schwächen zu arbeiten. Willst Du Dein volles Potenzial entwickeln, dann gehe überzeugt von Deinen Stärken an die Herausforderung heran.
- Führe stets wertschätzende Selbstgespräche. Denken ist Reden mit sich selbst. Achte auf Deine inneren Dialoge. Mache Dir bewusst, was Du kannst. Deine Selbstgespräche spiegeln Deine mentale Landkarte.
- Konstruktive Vorstellungen unterstützen Dein Handeln. Deine Vorstellungen sind innere Bilder. Sie führen Dein Handeln. Destruktive Vorstellungen sind Energie- und Stress-Fallen.
- Halte Dein Gewahrsein im Hier und Jetzt. Leben findet im Hier und Jetzt statt. Deine Konzentration und Kraft lebt von der Ruhe im Hier und Jetzt.
- Setzte Dir selbst hohe Ziele. Ziele sind Zustände, die Du erreichen willst. Sie geben Dir Orientierung und Struktur, fordern aber auch volle Kraft und Konzentration. An welchen Zielen willst du wachsen?
- Halte in allem einen guten Rhythmus. Entspannen ist die Kunst loszulassen. Es gibt keine Hochleistung ohne Regeneration. Können unter Beanspruchung lebt vom Wechsel zwischen Anspannen und Entspannen.
- Lerne dazu. Reflektiere Dein Handeln immer wieder. Weiterführendes zu finden, ist die Voraussetzung für die Weiterentwicklung Deiner Performance.
* Vgl. Eberspächer, Hans (2009): Ressource Ich – Stressmanagement in Beruf und Alltag, Carl Hanser Verlag, München; Augagneur, Jean (Illustrator): Das kleine Übungsheft. Mentaltraining für Wohlbefinden.