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Teamentwicklung in der Nuklearmedizin, Universitätsklinikum Halle

von Aug 1, 2012Aus der Praxis

Referenz Ansprechpartner: PD Dr. Thomas Klöss, Ärztlicher Direktor und Vorsitzender des Vorstands, Universitätsklinikum Halle (Saale), 2011-2012

Ziel Teamentwicklung

Unter dem Motto „Gelingende Gegenwart ist das Ergebnis aus versöhnter Vergangenheit und fokussierter Zukunft“ wurde in der Klinik für Nuklearmedizin Ende 2011 ein Projekt initiiert. Ein kritischer Erfolgsfaktor für Klinik lag in der Lösung eines stark eskalierten Konflikts, der zu einer Spaltung in der Abteilung geführt hatte und durch die Bild-Zeitung auch der Öffentlichkeit nicht verborgen geblieben ist. Unlösbar? Es sollte an die alten Stärken der Klinik angeknüpft, der Konflikt gelöst, die Strategie ausgestaltet und fokussiert werden. Die übergeordneten Führungsebenen des UKH sollte in der Strategiefindung unterstützen, attraktiv für neue Ärzte zu werden und die Zusammenarbeit über alle Berufsgruppen in der Abteilung wiederherzustellen und auf Dauer zu verbessern.

Umsetzung Teamentwicklung

Teamentwicklung nach dem GRIP Schema

Zuerst wurden Organisation und Abläufe der Klinik unter die Lupe genommen, so konnten wir direkt ein Gefühl für und einen Eindruck von der Situation vor Ort erhalten. Über eine Begehung, die Auswertung der Leistungen sowie Gespräche mit Mitarbeitern und Führungen wurden Engpässe und zentrale sachliche Handlungsfelder in den Rollen und Prozessen identifiziert. Die Planung der strategischen Ziele und Werte der Zusammenarbeit in der Klinik bildeten die Basis für die Strategie. In einem ersten Schritt wurden der „Wertekorridor“ erarbeitet, in einem zweiten die strategischen Ziele. Zur Umsetzung wurden konkrete Maßnahmen erarbeitet und in Meilensteine übertragen, die eng von der Steuergruppe nachgehalten werden.

Die hierarchischen Ebenen in der Aufbauorganisation der Klinik wurden für die Neuaufstellung verschlankt. Neben den langfristigen wirtschaftlichen Effekten zielte die Maßnahme v.a. auf eine Stärkung der Autonomie der Teams ab. Ein weiteres Element war dann die Definition der Verantwortungsbereiche und von Vertretungsregelungen. Zugleich sollten die auch die Prozesse der Zusammenarbeit IT-gestützt neu aufgesetzt werden. Eine zentrale Termin- und Ablaufkoordination für die Diagnostik und für die administrative stationäre Aufnahme wurde aufgebaut. Die EDV muss ausgebaut und die Terminplanung durch eine flexiblere Dienstplanung vereinfacht werden, die den zeitweise existierenden Engpass einzelner Geräte auflösen soll.

Konfliktklärung, Versöhnungsarbeit und Motivation nach dem Wünschepost Schema

Um die generelle Zusammenarbeit wiederherzustellen und die Motivation für die Zukunft mit den angestoßenen Veränderungen zu stärken, war die Konfliktklärung der gespaltenen Gruppen der Dreh- und Angelpunkt. Die Teilgruppen sollen durch die Aufarbeitung und korrigierende Erfahrungen miteinander wieder zu einem funktionsfähigen Team integriert werden. Zunächst in Einzelcoachings und später gruppenweise in Dialogtrainings wurden die Betroffenen begleitet und kommunikativ geschult. Die eigenen Anliegen und Bedürfnisse der Protagonisten in einer professionellen Zusammenarbeit wurden herausgearbeitet und Vereinbarungen auf der Sachebene nach dem Verfahren der Wünsche-Post vorbereitet. Sukzessive und durch günstige Zufälle konnten die Konflikte aufgearbeitet und weitreichend geklärt werden. 

Ergebnis Teamentwicklung

Die Verbesserung der Zusammenarbeit und des Dialogs zwischen den Berufsgruppen war ein enormer Erfolg des Projektes. Dies hatte bereits nach einem halben Jahr einen starken bleibenden Effekt auf das Arbeitsklima der Abteilung, der von allen Betroffenen einhellig bestätigt wird. Mit den neuen Strategie- und Umsetzungskonzepten aus der Teamentwicklung  inkl. der neuen Aufbau- und Ablauforganisation sowie der zahlreichen abgeleiteten Maßnahmen sind Rückfallsperren eingebaut, die eine Wiederholung der Vergangenheit verhindern.

Symbolische Versöhnungen haben sich als tragfähig erwiesen und korrigierende Sicherungsmaßnahmen für die Zukunft wie die  Einführung eng getakteten Mitarbeitergesprächen leisteten ihr Übriges für die positive Entwicklung und ein neues Miteinander, das von allen Ebenen der Organisation getragen wird.

Referenz

Projekt: Teamentwicklung in einem konfliktären Umfeld, Universitätsklinikum Halle, Nuklearmedizin
Ansprechpartner: PD Dr. Thomas Klöss, Ärztlicher Direktor und Vorsitzender des Vorstands, Universitätsklinikum Halle (Saale)
Zeitraum: 2011-2012

Erfahren Sie noch mehr über die Methodik

Ruhl. S./ Ade. K. (2013): Konflikte als Chance im Leitungshandeln- Strategien zur Vermeidung und Bewältigung von Spannungssituationen. In: Klinikarzt 1/ 2013. S. 7-9. 

Wir danken Hr. Ruhl und den Mitarbeitern der Ruhl Consulting AG für seine sehr gute Beratung, die uns auf den richtigen Weg führte. Wir haben für unsere gemeinsame Zukunft einen stabilen Grundstein gelegt und wir freuen uns heute sagen zu können: Wir kommen sehr gerne in die Klinik zum Arbeiten!
Zitat MTRA