5 Dinge, die Sterbende am meisten bereuen. Einsichten, die Ihr Leben verändern werden. Arkana.
„5 Dinge, die Sterbende am meisten bereuen“ hat als ein z.T. autobiografisches Buch der australischen Palliativpflegerin Bronnie Ware Aufsehen erregt. Es liegt heute auch in Deutschland bereits in der 13. Auflage vor.
Bronnie Ware begleitete ihre Patienten zu Hause in den Tod und lernte von ihren Patienten eines: Was zählt am Ende wirklich? Was erzählen die Menschen auf dem Sterbebett, wenn klar wird, dass das Leben sich dem Ende zuneigt? Ware hört in den Wochen, Tagen und Stunden in den Gesprächen mit den Sterbenden v.a. das Bedauern darüber, nicht das Leben gelebt zu haben, das sie sich gewünscht hatten. Reue angesichts der Entscheidungen, die sie getroffen oder nicht getroffen hatten. Vorwürfe gegenüber sich selbst, weil diese Erkenntnis erst kam, als es bereits zu spät war.
Ware erzählt die Begegnungen mit den Sterbenden einfühlsam und anrührend. Und es muss auch gesagt werden: Nicht alle hatten etwas, was sie bedauerten: “Es gab Menschen ohne Reue”, sagt Ware, “die mit einem Lächeln im Gesicht starben.” Menschen, die ihre Leben gelebt hatten. Ware selbst nimmt diese Erfahrung zum Anlass, ihr eigenes Leben zu überdenken und zu ändern. “Rückblickend kann ich sagen, dass auch ich mich zu lange so verhalten habe, wie es von mir erwartet wurde”, sagt sie. Beide Erfahrungen sind in ihrem Buch festgehalten. Daher auch der autobiografische Charakter des Buches. Zum einen lässt sie ihre Patienten zu Wort kommen und fasst zusammen, was am Ende wirklich zählt. Zum anderen lässt sie den Leser teilhaben an ihrer eigenen Verwandlung.
Das Buch gibt keine Antwort auf den Sinn des Lebens. Es liefert auch kein Patentrezept zum Glücklichsein. Wie könnte es auch? Es gibt Impulse, vom Ende des Lebens auf das Jetzt zu blicken und unter dieser Perspektive das eigene Tun zu bewerten. Was das bedeutet, kann nur jeder für sich entscheiden. Die 5 wichtigsten Aussagen, die Ware bei ihrer Begleitung Sterbender immer wieder gehört hat, sind die folgenden:
- “Ich wünschte, ich hätte den Mut gehabt, mein eigenes Leben zu leben.”
- “Ich wünschte, ich hätte nicht so viel gearbeitet.”
- “Ich wünschte, ich hätte den Mut gehabt, meine Gefühle auszudrücken.”
- “Ich wünschte, ich hätte den Kontakt zu meinen Freunden aufrechterhalten.”
- “Ich wünschte, ich hätte mir erlaubt, glücklicher zu sein.”
“Ich weiß, dass ich das machen muss, was ich will. Denn wenn ich das nicht tue, weiß ich, was ich auf meinem Sterbebett bereuen werde.” Das kann als Schlusszitat der Autorin gut stehen bleiben.
Ware, Bronnie: 5 Dinge, die Sterbende am meisten bereuen: Einsichten, die Ihr Leben verändern werden. Arkana, 12. Auflage, 2013.